410. Der Vogel auf dem Speer

[377] Als König Liutprand siech daniederlag und die Lombarden an seinem Aufkommen zweifelten, nahmen sie Hildeprand, seinen Neffen, führten ihn vor die Stadt zur Liebfrauenkirche und erhoben ihn zum König. Indem sie ihm nun, wie es bräuchlich war, den Speer in die Hand gaben, kam ein Kuckuck geflogen und setzte sich oben auf des Speeres Spitze. Da sprachen kluge Männer, dieses Wunder zeige an, daß Hildeprands Herrschaft unnütz sein werde.[377]

Quelle:
Jacob und Wilhelm Grimm: Deutsche Sagen. Zwei Bände in einem Band. München [1965], S. 377-378.
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