Das vierte Kapitel.

[178] Simplex hört einen verdrießlichen Streit

Zwischen Verschwendung und der Geizigkeit.


Dann er drang sich vor den Luzifer selbsten und sagte: »Großmächtiger Fürst! beinahe auf dem ganzen Erdboden ist mir niemand mehr zuwider als eben gegenwärtige Bräckin, die sich bei den Menschen vor die Freigebigkeit ausgibet, um unter solchem Namen mit Hülfe der Hoffart, des Wollustes und des Fraßes mich allerdings in Verachtung zu bringen und zu unterdrucken. Diese ist, die sich überall wie das Gebröse in einer Wanne hervorwirft, mich in meinen Werken und Geschäften zu verhindern und wieder niederzureißen, was ich zu Aufnehmung und Nutzen deines Reichs mit großer Mühe und Arbeit auferbaue. Ist nicht dem ganzen höllischen Reich bekannt, daß mich die Menschenkinder selbst eine Wurzel alles Übels nennen? was vor Freude oder was vor Ehre habe ich mich aber von einem solchen herrlichen Titul zu getrösten, wann mir diese junge Rotznase will vorgezogen werden? soll ich erleben, daß ich, ich sage ich! ich! der wohlverdientesten Ratspersonen und vornehmesten Diener einer oder größester Beförderer deines Staats und höllischen Interesse, dieser Jungen, in Wollust und Hoffart Erzeugten müßte von meinem Gedenken und Tun jetzt erst in meinem Alter weichen und ihr den Vorzug lassen? Nimmermehr[178] nit! Großmächtiger Fürst! würde es deiner Hochheit anstehen, noch deiner Intention nach gelebet sein, die du hast, das menschliche Geschlecht sowohl hie als dort zu quälen, wann du dieser Allemodenärrin gewonnen gäbest, daß sie in ihrer Verfahrung wider mich recht handele? Ich habe zwar mißgeredet, indem ich gesagt: recht handele; dann mir ist recht und unrecht eines wie das ander; ich wollte soviel damit sagen, es gereiche zu Schmälerung deines Reichs, wann mein Fleiß, den ich von unvordenklichen Jahren hero bis auf diese Stunde so unverdrossen vorgespannet, mit solcher Verachtung belohnet, mein Ansehen, Ästimation und Valor bei den Menschen dadurch verringert und endlich ich selbsten auf solche Weise aus ihrer aller Herzen gar ausgelöschet und vertrieben werden sollte! Befiehl derohalben dieser jungen unverständigen Landläuferin, daß sie mir als einem Ältern weichen, forthin meinem Beginnen nachgeben und mich in deinen Reichsgeschäften unverhindert fürfahren lassen solle, in aller Maß und Form, als vor diesem beschehen, da man in der ganzen Welt von ihr nichts wußte.«

Demnach der Geiz diese Meinung mit noch weit mehrern Umständen vorgebracht hatte, antwortete die Verschwendung, es verwundere sie nichts mehrers, als daß ihr Großvatter so unverschämt in sein eigen Geschlecht hinein, gleichwie ein anderer Herodes Ascalonita in das seinige, wüten dörfe. »Er nennet mich,« sagt sie, »eine Bräckin. Solcher Titul gebühret mir zwar, weil ich seine Enklin bin; meiner eignen Qualitäten halber aber wird mir derselbe nimmermehr zugeschrieben werden können. Er rucket mir auf, daß ich mich bisweilen vor die Freigebigkeit ausgebe und unter solchem Schein meine Geschäfte verrichte. Ach, einfältiges Anbringen eines alten Gecken, welches mehr zu verlachen als meine Handlungen zu bestrafen! Weiß der alte Narr nicht, daß keiner unter allen höllischen Geistern ist, der sich zuzeiten nit nach Gestaltsam der Sache und erheischender Notdurft nach in einen Engel des Liechts verstelle? Zwar mein ehrbarer Herr Ähne nehme sich bei der Nasen! überredet er nicht die Menschen, wann er anklopft, Herberge bei ihnen zu suchen, er sei die Gesparsamkeit? sollte ich ihn darum deswegen tadeln oder gar verklagen? Nein, mitnichten! Ich bin ihm deswegen nit einmal gehässig, sintemaln wir sich alle mit dergleichen Vorteln und Betrügereien behelfen müssen, bis wir bei den Menschen einen Zutritt bekommen, und sich unvermerkt eingeschleichet haben. Und möchte ich mir wohl einen rechtschaffenen frommen Menschen (die wir aber allein zu hintergehen haben, dann die Gottlose werden uns ohndas nit entlaufen) hören, was[179] er sagte, wann einer von uns angestochen käme und sagte: ›Ich bin der Geiz, ich will dich zur Höllen bringen! Ich bin die Verschwendung, ich will dich verderben! Ich bin der Neid, folge mir, so kommst du in die ewige Verdammnus! Ich bin die Hoffart, laß mich bei dir einkehren, so mache ich dich dem Teufel gleich, der von Gottes Angesicht verstoßen worden! Ich bin dieser oder der, wann du mir nachähmest, so wird es dich viel zu spat reuen, weil du alsdann der ewigen Pein nimmermehr wirst entrinnen können!‹ Meinest du nicht,« sagte sie zum Luzifer, »großmächtiger Fürst, ein solcher Mensch werde sagen, trolle dich geschwind in aller hunderten tausenden Namen in Abgrund der Höllen zu deinem Großvatter hinunter, der dich gesandt hat, und laß mich zufrieden? Wer ist unter euch allen,« sprach sie darauf zum ganzen Umstand, »dem nit solchergestalt abgedankt worden, wann er mit der Wahrheit, die ohndas überall verhaßt ist, aufzuziehen sich unterstanden? Sollte ich dann allein der Narr sein, mich mit der Wahrheit schleppen und unser aller Großvatter nicht nachfolgen dörfen, dessen größeste Arcana die Lügen seind?

Ebenso kahl kommt es, wann der alte Pfetzpfenning zu meiner Verkleinerung vorgeben will, die Hoffart und die Wollust sein meine Beiständer. Und zwar, wann sie es sein, so tun sie erst, was ihre Schuldigkeit und die Vermehrung des höllischen Reichs von ihnen erfodert. Das gibet mich aber wunder, daß er mir mißgönnen will, was er selbst nicht entbehren kann. Weiset es nicht das höllische Protokoll aus, daß diese beide manchem armen Tropfen ins Herz gestiegen und dem Geiz den Weg bereitet, ehe er, der Geiz, einmal gedachte oder sich erkühnen dürfte, einen solchen Menschen zu attackieren? Man schlage nur nach, so wird man finden, daß denen, so der Geiz verführt, entweder zuvor die Hoffart eingeblasen, sie müssen zuvor etwas haben, eh sie sich sehen lassen zu prangen, oder daß ihnen die Reizung des Wollusts geraten, sie müssen zuvor etwas zusammenschachern, eh sie in Freude und Wollust leben können. Warum will mir dann nun dieser mein schöner Großvatter diejenige nit helfen lassen, die ihm doch selbst so manchen guten Dienst getan? Was aber den Fraß und die Füllerei anbelangt, kann ich nichts davor, daß der Geiz seine Untersassen so hart hält, daß sie sich ihrer wie die meinige nit ebensowohl auch annehmen dörfen. Ich zwar halte sie darzu, weil es meiner Profession ist, und er läßt sie die seinige auch nit ausschlagen, wann es nur nit über ihren Säckel gehet. Und ich sage dannoch nicht, daß er etwas Ungereimtes daran begehe, sintemal es in[180] unserm höllischen Reich ein altes Herkommen, daß je ein Mitglied dem andern die Hand bieten und wir allesamt gleichsam wie eine Kette aneinanderhangen sollen. Betreffende meines Ahnherrn Titul, daß er nämlich je und allwege, wie dann auch noch, die Wurzel alles Übels genennet worden, und daß ich besorglich ihn durch mein Aufnehmen verkleinern oder ihm gar vorgezogen werden möchte, darüber ist meine Antwort, daß ich ihm seine gebührende und wohlhergebrachte Ehre, die ihm die Menschenkinder selbst geben, weder mißgönne noch ihm solche abzurauben trachte; allein wird mich auch niemand unter allen höllischen Geistern verdenken, wann ich mich befleiße, durch meine eigene Qualitäten meinen Großvatter zu übertreffen oder ihm doch wenigst gleichgeschätzt zu werden, welches ihm dann mehr zu Ehre als Schande gereichen wird, weil ich aus ihm meinen Ursprung zu haben bekenne. Zwar hat er meines Herkommens halber etwas Irriges auf die Bahne gebracht, weil er sich meiner schämet: indem ich nicht, wie er vorgibet, des Wollustes, sondern eigentlich seines Sohns, des Überflusses, Tochter bin, welcher mich aus der Hoffart, des allergrößten Fürsten ältisten Tochter, und eben damals die Wollust aus der Torheit erzeuget. Dieweil dann nun Geschlechtes und Herkommens halber ich ebenso edel bin, als Mammon immer sein mag, zumalen durch meine Beschaffenheiten (obzwar ich nicht so gar klug zu sein scheine) ebensoviel, ja noch wohl mehr als dieser alter Kracher zu nutzen getraue, als gedenke ich, ihm nicht allein nicht zu weichen, sondern noch gar den Vorzug zu behaupten; versehe mich auch gänzlich, der Großfürst und das ganze höllische Heer werde mir Beifall geben und ihm auferlegen, daß er die wider mich ausgegossene Schmäheworte widerrufen, mich hinfort in meinem Tun unmolestieret und als einen hohen Stand und vornehmstes Mitglied des höllischen Reichs passieren lassen solle.«

»Welchen wollte es nicht schmerzen,« antwortete der Geiz auf dem Wolf, »wann einer so widerwärtige Kinder erzeuget, die so gar aus seiner Art schlagen? und ich soll mich noch darzu verkriechen und stillschweigen, wann dieser Schleppsack mir nicht allein alles, was er nur erdenken kann, zuwider tut, sondern, was mehr ist, noch drüberhin durch solche Widerspenstigkeit mein ansehenlich Alter zu vernitzen und über mich selbst zu steigen gedenket?« – »O Alter!« antwortete die Verschwendung, »es hat wohl eher ein Vatter Kinder erzeuget, die besser gewesen als er!« – »Aber noch öfter«, antwortete Mammon, »haben die Eltern über ihre ungeratene Kinder zu klagen gehabt.«

»Worzu dienet dies Gezänk?« sagte Luzifer, »jedes Teil[181] erweise, was es vor dem andern unserm Reich vor Nutzen schaffe, so wollen wir daraus judizieren, welchem unter euch der Vorzug gebühre, als umb welchen es vornehmlich zu tun. Und in solchem unserm Urteil wollen wir weder Alter noch Jugend, noch Geschlecht noch ichtwas anders ansehen: dann wer dem großen Numen am allermeisten zuwider und den Menschen am schädlichsten zu sein befunden wird, soll unserm alten Gebrauch und Herkommen nach auch der vornehmste Hahn im Korb sein.« –?

»Sintemal, großer Fürst! mir zugelassen ist,« antwortete Mammon, »meine Qualitäten, und auf wie vielerlei Weise ich mich dadurch bei dem höllischen Staat verdient mache, an Tag zu legen, so zweifelt mir nicht, wann ich anders recht gehöret und alles umbständlich und glücklich genug vorbringen würde, daß mir nit allein das ganze höllische Reich den Vorzug vor der Verschwendung zusprechen, sondern noch darzu die Ehre und den Sitz des alten abgangnen Plutonis, unter welchem Namen ich ehemalen vor das höchste Oberhaupt allhier respektiert worden, wiederum gönnen und einraumen werde, als welcher Stand mir billig gebühret. Zwar will ich nit rühmen, daß mich die Menschen selbst die Wurzel alles Übels, das ist einen Ursprung, Kloak und Grundsuppe nennen alles desjenigen, was ihnen an Leib und Seele schädlich und hingegen unserm höllischen Reich nutz sein mag: dann solches seind nun allbereit so bekannte Sachen, daß sie auch die Kinder wissen; will auch nicht, herausstreichen, wie mich deswegen die, so dem großen Numen beigetan sein, täglich loben und wie das saure Bier ausschreien, mich bei allen Menschen verhaßt zu machen, wiewohl mirs zu nicht geringer Ehre gereichet, wann hieraus erscheinet, daß ich unangesehen aller solchen numinalischen Verfolgungen dannoch bei den Menschen meinen Zugang erpraktiziere, mir einen festen Sitz stelle und auch endlich wider alle solche Sturmwinde behaupte. Wäre mir dieses allein nit Ehre genug, daß ich diejenige gleichwohl beherrsche, denen das Numen selbst treuherziger Warnungsweise sagte, sie könnten ihm und mir nit zugleich dienen, und daß sein Wort unter mir wie der gute Samen unter den Dörnen erstickt? Hiervon aber will ich durchaus stillschweigen, weil es, wie gemeldet, schon so alte Possen sein, die bereits gar zu bekannt. Aber dessen, dessen, sage ich, will ich mich rühmen, daß keiner unter allen Geistern und Mitgliedern des höllischen Reichs die Intention unsers Großfürsten besser ins Werk setze als eben ich; dann derselbe will und wünschet nichts anders, als daß die Menschen sowohl in ihrer Zeitlichkeit[182] kein geruhiges, vergnügsames und friedliches als auch in der Ewigkeit kein seliges Leben haben und genießen sollen.

Sehet doch alle euren plauten Wunder, wie sich diejenige anfahen, zu quälen, bei denen ich nur einen geringen Zutritt bekomme; wie unablässig sich diejenige ängstigen, die mir ihr Herz zum Quartier beginnen einzuraumen; und betrachtet nur ein wenig die Wegen dessen, den ich ganz besitze und eingenommen. Darnach saget mir, ob auch eine elendre Kreatur auf Erden lebe oder ob jemalen ein einziger höllischer Geist einen größern oder standhaftigern Martyrer vermögt und zugerichtet habe, als eben derselbige einer ist, den ich zu unserm Reich ziehe? Ich benehme ihm kontinuierlich den Schlaf, welchen doch seine eigne Natur selbst so ernstlich von ihm erfodert; und wanngleich er solche Schuldigkeit nach Notdurft abzulegen gezwungen wird, so tribuliere und vexiere ich ihn jedoch hingegen dergestalt mit allerhand sorgsamen und beschwerlichen Träumen, daß er nit allein nicht ruhen kann, sondern auch schlafend vielmehr, als mancher wachend, sündiget. Mit Speise und Trank, auch allen andern angenehmen Leibesverpflegungen traktiere ich die Wohlhabige viel schmäler, als andere Dürftigste zu genießen pflegen. Und wann ich der Hoffart zu Gefallen nicht bisweilen ein Auge zutäte, so müßten sie sich auch elender bekleiden als die armseligste Bettler. Ich gönne ihnen keine Freude, keine Ruhe, keinen Frieden, keine Lust und in Summa nichts, das gut genennet und ihren Leibern, geschweige denen Seelen, zum besten gedeihen mag, ja auch aufs äußerste diejenige Wollüste nicht, die andere Weltkinder suchen und sich dadurch zu uns stürzen. Die fleischliche Wollüste selbst, denen doch alles von Natur nachhänget, was sich nur auf Erden reget, versalze ich ihnen mit Bitterkeit, indem ich die blühende Jünglinge mit alten abgelebten unfruchtbaren garstigen Vetteln, die allerholdseligste Jungfern aber mit eisgrauen eifersichtigen Hahnreiern verkuppele und beunselige. Ihre größeste Ergötzung muß sein, sich mit Sorg und Bekümmernus zu grämen, und ihr höchstes Contentament, wann sie ihr Leben mit schwerer saurer Mühe und Arbeit verschleißen, sich bemühen um ein wenig rote Erde, die sie doch nicht mitnehmen können, die Hölle härtiglich zu erarnen.

Ich gestatte ihnen kein rechtschaffenes Gebet, noch weniger daß sie aus guter Meinung Almosen geben; und obzwar sie oft fasten oder, besser zu reden, Hunger leiden, so geschiehet jedoch solches nicht Andacht halber, sondern mir zu Gefallen etwas zu ersparen. Ich jage sie in Gefährlichkeit Leibes und Lebens, nicht allein mit Schiffen über Meer, sondern auch gar[183] unter die Wellen in desselbigen Abgrund hinunter, ja sie müssen mir das innerste Eingeweid der Erde durchwühlen, und wann etwas in der Luft zu fischen wäre, so müßten sie mir auch fischen lernen. Ich will nicht sagen von den Kriegen, die ich anstifte, noch von dem Übel, das daraus entstehet, dann solches ist aller Welt bekannt; will auch nicht erzählen, wieviel Wucherer, Beutelschneider, Diebe, Rauber und Mörder ich mache, weil ich mich dessen zum höchsten rühme, daß sich alles, was mir beigetan ist, mit bittrer Sorge, Angst, Not, Mühe und Arbeit schleppen muß; und gleichwie ich sie am Leib so greulich martere, daß sie keines andern Henkers bedörfen, also peinige ich sie auch in ihrem Gemüt, daß kein anderer höllischer Geist weiters vonnöten, sie den Vorgeschmack der Hölle empfinden zu lassen, geschweige in unsrer Andacht zu behalten. Ich ängstige, den Reichen, ich unterdrucke den Armen, ich verblende die Justitiam, ich verjage die christliche Liebe, ohn welche niemand selig wird; die Barmherzigkeit findet bei mir keine Statt.«

Quelle:
Grimmelshausens Werke in vier Teilen. Band 1, Berlin, Leipzig, Wien, Stuttgart o.J. [1921], S. 178-184.
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