4.

Du erhörest Gebet/ darumb kömt alles Fleisch zu dir

[77] 1. Satz.


Singt Halleluja!

Ihr/ die die grimme Noth schier zum verzweiffeln brachte/

Ihr/ die die Erd anspie'/ ihr bißher höchst verachte

Euer Trost ist nah'

Der Herr/ der Herren Herr/ hat Himmel-abgeblickt

Der Herr/ der Herren Herr kömmt endlich vnd erquickt

Er hat eur' außgeprestes flehen/

Eur heimlich seufftzen angesehen.


2. Gegensatz.


Zwar es liß sich an/

Als wann ihr gantz vmbsonst zu ihm die Händ' auffhübet

Als wenn ihr euch selb-selbst in eignes Weh vergrübet/

Gott der retten kan/

Hat längst/ eur Winseln/ Ach/ vnd Jammer Lied gehört

Die/ er/ (nun seine Zeit) mit reichem helffen ehrt/

Worbey er alle Welt läßt spüren/

Wie er könn' vnser Sach außführen.


[77] Abgesang.


Grosser König aller Götter; der du Printz vnd Kron erhebest/

Vnd der Länder Nutz vnd blühen

Vnd der Feinde Macht vnd fliehen

Durch ein wincken bringst zu wege/ der du ewig sitztst vnd lebest/

Alles/ alles Fleisch erscheinet:

Alles alles/ was hier weinet:

Alles alles/ was hier wachet/

Alles alles/ was hier lachet;

Alles kömm't zu dir allein

Vnd ergetzt sich deiner Güte.

Weil du aller herbe Pein

Wendest/ freundlichstes Gemüte!

Singt Halleluja! Halleluja! Ehr vnd Wonne!

Kompt! Halleluja! nur von dir/ O Freuden Sonne.

Quelle:
Andreas Gryphius: Gesamtausgabe der deutschsprachigen Werke. Band 1, Tübingen 1963, S. 77-78.
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