Wienerisches Sieges-Lied

[392] Deine Beständigkeit, tapferes Wien,

Sol gleichwie die Cedern stäts wachsen und blühn

Dein Helden-Mutt

Trozt Schwerd und Glutt,

Und tritt mit frohem Fuß auf Stambols Brutt.


Krone von Oesterreich, herrliche Stadt,

Du Perle des Isters, du Deutscher Agat,

Dein Lorber-Hayn

Giebt einen Schein,

Dem kein Gestirn leicht wird gewachsen seyn.


Strahle noch ferner, o Sonne der Welt,

Der niemals der Monden den Gegen-Stand hält.

Was raast der Hund?

Sein Spott ist kund,

Denn deine Käyser-Kron schimpft seinen Bund.


[392] Lernt, ihr Beschnittenen, daß euch nichts schüzt,

Wenn Gottes Gerechtigkeit über euch blizt.

Denn wenn sein Schwerd

Den Feind verzehrt,

Stürzt fast im Augenblick so Mann als Pferd.

Quelle:
Deutsche Nationalliteratur, Band36, Stuttgart [o.J.], S. 392-393.
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