262. Schildhorn.327

[223] Der letzte Wendenfürst in der Mark, Jaczko, wurde nach einer verlorenen Schlacht durch Albrecht den Bären hart bedrängt. Da kam er an die Havel bei Spandau, an den sogenannten Sack, einen Theil des Flusses, der fast eine Stunde breit ist. Hier gelobte er in seiner Noth, er wolle Christ werden, wenn ihn der Christengott hinüberhelfen würde. Dann sprengte er mit voller Rüstung in die Fluthen und gelangte glücklich auf eine mit Hügeln gekrönte Landzunge des jenseitigen Ufers. Da ließ er sich taufen und hängte zum Zeichen seiner Errettung an einer Eiche sein Schild und Horn auf. Danach heißt noch heutigen Tages die Landzunge, die jetzt durch eine Steinsäule mit angehängtem ehernen Schilde geschmückt ist, das Schildhorn.

327

Nach Pröhle S. 77.

Quelle:
Johann Georg Theodor Grässe: Sagenbuch des Preußischen Staates 1–2, Band 1, Glogau 1868/71, S. 223.
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