363. Die singenden Todtenköpfe zu Stargard.

[426] (S. Cramer, Gr. Pommersche Kirchenchron. Alt-Stettin 1628 Bd. I. S. 29.)


Die Stargarder waren arge Heiden und sehr oft hatten sie gegen ihre christlichen Nachbarn mit der Schärfe des Schwertes gekämpft und viele von ihnen erschlagen. Die Köpfe der Erschlagenen hatten sie mit sich genommen und in ihrem festen Schlosse als Siegeszeichen aufgesteckt. Da trug es sich in der heiligen Christnacht des Jahres 924 auf einmal zu, daß diese sämmtlichen aufgesteckten Christenköpfe mit heller und lauter Stimme zu singen anfingen: »Gloria in altissimis Deo!« und sie haben auch nicht eher aufgehört, als bis sie das ganze Lied zu Ende gesungen hatten.

Quelle:
Johann Georg Theodor Grässe: Sagenbuch des Preußischen Staates 1–2, Band 2, Glogau 1868/71, S. 426.
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