513. Der Organist als Henker zu Thorn.

[534] (S. Zernecke, Thornische Chronica. Berlin 1727 in 4. S. 169.)


Am 13. April des Jahres 1624 hat der Organist von St. Johann zu Thorn ein hölzernes Männlein, welches mit einer Mönchskappe bekleidet war, auf einer Stange hängend zum Fenster hinausgesteckt. Als dies der Scharfrichter erfahren, hat er seinem Knechte befohlen einen Hund todtzuschlagen und vor des Organisten Haus zu werfen. Das hat derselbe auch gethan. Als Grund hat er angegeben, dieweil ihm der Organist in sein Amt gefallen und das Hängen verrichtet, möge er nun auch solche Aeßer wegschleppen. Hierauf hat jener das gehangene Mönchsbild mit großem Schimpfe wieder hereingezogen.

Quelle:
Johann Georg Theodor Grässe: Sagenbuch des Preußischen Staates 1–2, Band 2, Glogau 1868/71, S. 534.
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