533. Der Wurf mit dem Teufel.

[541] (S. Erläut. Preußen Bd. III. S. 290.)


Eine Viertelmeile von der Stadt Domnau liegt im Felde ein ziemlich großer Stein, in demselben befinden sich drei vierkantige Löcher, gerade als hätten hier drei Würfel gelegen. Dies wird so erklärt. Einst hat ein sonst als fromm und gottesfürchtig bekannt gewesener Zimmergeselle zu Domnau in der Betrunkenheit die Frechheit gehabt, den Teufel zum Würfelspiel einzuladen. Derselbe hat es auch angenommen und sie sind zusammen nach dem Steine gegangen, um auf diesem zu würfeln. Der Teufel hatte den ersten Wurf und warf gleich die höchsten Augen. Da bekam der Zimmergeselle Angst, denn er hatte seine Seele eingesetzt und merkte, daß diese auf dem Spiele stand. Er flehte also inbrünstig Gott um Beistand an und dieser ward ihm auch. Er warf und der Würfel spaltete sich in zwei Seiten, so daß er nun doppelte Augen warf. Hierauf verschwand der Teufel und ließ seinen Einsatz zurück, in dem Steine aber hatten sich die drei Würfel abgedrückt.

Quelle:
Johann Georg Theodor Grässe: Sagenbuch des Preußischen Staates 1–2, Band 2, Glogau 1868/71, S. 541.
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