1073. Die Ablaßsäule und das Kreuz bei Nordheim.

[875] (S. Vaterl. Archiv Bd. I. S. 64.)


Dicht vor Nordheim zwischen der Stadt und dem Wirthshause, die Landwehre genannt, ist hart an der Landstraße eine cylindrische kleine Säule aufgerichtet, neben welcher der Sage nach der berüchtigte Tetzel seine Ablaßbriefe verkaufte. Sie besteht aus einem Steine, ohne alle Inschrift, etwa einen Fuß hoch und ruht auf einer gemauerten Unterlage.

In derselben Gegend, hart an der Chaussee, dem Dorfe Sutheim gerade gegenüber, stehen dicht neben einander zwei alte Steinplatten, auf denen ein unförmliches Kreuz eingehauen ist. Die Sage betrachtet dieses Kreuz als eine Pflugschaar und man erzählt, daß an jener Stelle gegen einen Dieb die alte Strafe, nach welcher demjenigen, der einen Pflug vom Felde gestohlen, der Kopf abgepflügt worden, vollzogen worden sei.

Quelle:
Johann Georg Theodor Grässe: Sagenbuch des Preußischen Staates 1–2, Band 2, Glogau 1868/71, S. 875.
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