Als er sie seiner beständigen Liebe versicherte

[58] Treuer Sinn,

Wirf den falschen Kummer hin!

Las den Zweifel der Gedancken

Nicht mit meiner Liebe zancken,

Da Capo.


Da ich längst dein Opfer bin.

Glück und Zeit

Haßet die Beständigkeit;

Doch das Feuer, so ich fühle,

Hat die Ewigkeit zum Ziele

Und verblendet selbst den Neid.

Da Capo.


Meine Glut

Leidet keinen Wanckelmuth;

Eher soll die Sonn erfrieren,

Als die Falschheit mich verführen,

Eher löscht mein eigen Blut.

Da Capo.


Grab und Stein

Adeln selbst mein Redlichseyn;

Bricht mir gleich der Tod das Herze,

So behält die Liebeskerze

In der Asche doch den Schein.

Da Capo.

Quelle:
Johann Christian Günther: Sämtliche Werke. 6 Bände, Band 1, Leipzig 1930, S. 58-59.
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