Vierter Auftritt.

[168] Wald, mitten steht e sehr breiter und hoher Felsen, auf einer Seite ein Wasser, auf der andern Land; auf der Erde liegt einiges Gesträusse.

Hanswurst und Leander, beyde in der Kleidung, in der sie sich zuvor haben erschienen wollen.


LEANDER. Hast du ihnen die Sache recht natürlich gemacht?

HANSWURST. Daß es eine Freud war, mich wundert, daß sie noch nicht da seynd.

LEANDER. Hast du an der Angela grosse Traurigkeit wahrgenommen?

HANSWURST. O hören sie! der Angela und Colombina ihr Schmerz ist nicht zu beschreiben, sie haben sich gestellt, als ob sie rasend werden wollten.

LEANDER. Wenn es ihnen auch nur recht von Herzen gegangen ist?

HANSWURST. Das weiß ich nicht, ich glaube es; allein wer hat einmal ein[168] Perspectiv erfunden, womit man einem Weibsbild in das Herz sehen kann, aber wenn es ihr Ernst nicht wäre, was hätten sie Ursach sich so zu stellen; sie glauben ja, daß wir itzt schon tod seyn.

LEANDER. Du hast recht Hanswurst nun verlassen wir uns einzig auf den Schutz der Zauberin Mägera, sie wird uns in allen beystehen; itzt legen wir uns daher, als ob wir tod wären, und bedecken uns mit diesem Gesträuse so bald der Odoardo mit der Angela, und deiner Colombina kömmt, so ersehen wir unsern Vortheil, und suchen sie zu entführen, und durch den Namen Schlickziroschurakas mit ihnen sicher davon zu kommen, wenn wir sie nur einmal bekommen, so machen wir unsre Heurath ohne Verzug richtig, alsdenn kann sie der Odoardo zurückfordern, wie er will.

HANSWURST. Wenn wir sie einmal ein paar Jahr haben, vielleicht bitten wir den Odoardo selbst, daß er sie uns wieder zurück nihmt. Aber still, ich glaube sie kommen schon. Er sieht in die Scene. Pravo sie seynd es.

LEANDER. Allo mach, laß uns niederlegen, mit diesem Gesträusse bedecken, und tod anstellen!


Hanswurst und Leander legen sich neben dem Nasser auf die Erde, und bedecken sich mit dem Gesträusse.


Quelle:
Die Maschinenkomödie. Herausgegeben von Dr. Otto Rommel, Leipzig 1935, S. 168-169.
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