Von einem [354] Epitaphio.

Zv Tarracona hat man auff eine Zeit einen alten Grabstein gefunden / welcher nach Rom geführet worden /darauff ein Bild gehauen eines Jünglings so auff dem Rücken gelegen / zu dessen Haupt gestanden[354] ein lustiger grünender blüender Ast / zum Füssen aber ein fauler dürrer Ast / darbey dieser Verß.


Aspice qvàm subitò marcet qvod floruit antè.

Qvocunqve loco fuero JESUM meum desidero,

Qvàm lætus cùm invenero, qvàm felix cùm tenuero.


Die Kirchenlehrer halten darfür / der Patriarch Enoch sey neben dem Altar für der gantzen Gemein gleich als er geopffert hat / und das Feuer von Himmel herab gefallen / solches gethanes Opffer vezehret in derselbigen Flamm mit hinauff in Himmel genommen und entzucket worden. Paul. Woifius c.f.


In den Wunden Christi rein /

Schlumr und schlaff ich sanfft und fein /

Die mir gewisse Hoffnung gebn /

Deß künfftigen und ewigen Lebens.


Pompejus der edle Römer ist Anno 104. vor Christi Geburt am 30. Sept. gebohren / und eben denselbigen Tag ist er hernach wieder ümbkommen. Rüdiger pag. 237.

Fridericus der 2. ist den 13. Sept. zum Keyser erwehlt worden / auch an demselbigen Tag zwar etlich Jahr hernach wieder gestorben. Rüdiger pag. 237.


Das ist gewiß und feilet nicht /

Der Tod alle Menschen hinricht /[355]

Er achtet nichts die grosen Herrn /

Denck nur niemand daß er sey fern /

Der hohen und niedrigen Häupt /

Keines vor ihm zu frieden bleibt /

Was in dieser Welt empor schwebt /

Hat er gar bald darniedr gelegt.


Quelle:
Hammer, Matthäus: Rosetum Historiarum. Das ist: Historischer Rosengarten [...]. Zwickau 1654, S. 354-356.
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