Zehnte Szene

[33] Die rechte Tür in der Tiefe wird ganz leise aufgetan. Scheu guckt der von langen, braunen Locken umhangene, hohe Schädel.


BUNTSCHUHS heraus. Und eine hohe Stimme ruft ziemlich kläglich. Philippchen ... Philippchen ...


[33] Man sieht Tobias Buntschuh, einen zirka achtunddreißigjährigen, kleinen, buckligen Mann, mit länglicher Nase, dünnen Beinchen in weißseidenen Unterhosen und Hemd, einen alten violetten Seidenmantel um, die baren Füße in vertretenen violetten Schlafschuhen, die schattende Hand über die Augen, blinzelnd aus der Tür treten. Schritt um Schritt ängstlich.


Wo denn ... wo bist du denn ... es kam mir doch plötzlich so vor ... es guckte doch ein zärtliches Auge durch das Schlüsselloch ... lauert ihr wieder ... Franz ... nein ja nicht ... du warst es, Philippchen ... ich bin jetzt so fröhlich ... ich bin jetzt so fröhlich ...


Er hat sich in einen Lehnstuhl gehockt.


Quelle:
Carl Hauptmann: Die goldnen Straßen. Leipzig 1918, S. 33-34.
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