42.

Schönheit

[301] Schönheit, die man hält so werth,

Schönheit, die man so begehrt,

Ist gar sparsam eingericht,

Meistens unters Angesicht;

Wann die Menschen giengen bloß,

Wär sie vielmals nicht so groß;

Schmuck und Kleider helffen ein,

Machen Anmut, geben Schein.

Quelle:
Friedrich von Logau: Sämmtliche Sinngedichte, Tübingen 1872, S. 301.
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Sinngedichte
Die tapfere Wahrheit. Sinngedichte. Insel-Bücherei Nr. 614
Sinngedichte / Von Logau, Friedrich (German Edition)