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[Kennst du die einsamen Berge, welche in deinem Innern ragen?]

[287] Kennst du die einsamen Berge, welche in deinem Innern ragen? Sie senden dir die Wasser des Lebens, und doch steigt dein Dank so selten hinauf. – Kennst du die hehren, stillen Wälder in dir, welche diese Quellen schützen? Du athmest viel zu wenig ihren Odem, obgleich er dir so nöthig ist. – Kennst du die geräuschvollen Städte und Ortschaften, zu denen dein Inneres den Boden liefert, ohne daß du besorgt bist, eine kluge Wahl zu treffen? Du besuchst sie, ohne daß du es weißt, wohl mehr als oft genug. – Wolltest du doch beachten, wie sehr dein inneres deinem äußern Leben gleicht![287]

Quelle:
Himmelsgedanken. Gedichte von Karl May. Freiburg i.Br. (1900), S. 287-288.
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