Rübezahl verwandelt Wasser in Gold.

[63] Ob man schon gar schwerlich zu dem schwartzē Teiche auf dem Gebürge kommen[63] kan / drauf Rübezahl seine Lust haben solle; So hat sich dennoch einer vor diesem gelüsten lassen / ein Gefäß mit einer langen Schnur hinunter zu lassen / umb etwas Wasser einzuschöpffen / daß er unter seine rare Sachen zum Gedächtnüß setzen / und verwahren möchte: Welches er auch erlangete / und mit sich nach Hause nahm. Aber / wie es einmahl zum sonderlichen Spectacul vornehmen Leuten præsentiren wollen; da wird er gewahr /daß sich unten was Schweres im Glase gesetzet / drüber geust er das Wasser in ein ander Geschirr / und befindet / daß unterschiedliche Gold-Körner drinne gewesen in der Grösse / daß er einen schönen Ring daraus hat können machen lassen.

Quelle:
Praetorius, Johannes: Des Rübezahls Dritter und gantz Nagel-neuer Historischer Theil. Leipzig, Arnstadt 1673, S. 63-64.
Lizenz:
Kategorien:
Ausgewählte Ausgaben von
Rübezahls Dritter und gantz Nagel-neuer Historischer Theil
Rübezahls Dritter und gantz Nagel-neuer Historischer Theil