375.

[149] Die Hüttenmännchen von der Neuhütte zwischen Sorge und Vogtsfeld saßen auf der Eisenwage und im Wasser am Hammerstock, wenn die Frauen einfüllen wollten. Eine Frau zu Vogtsfeld wollte Klinze (Klümpe, die auch Düwekens heißen) aufsetzen, da hüpfte das Hüttenmännchen auf der Ziege umher. Da ließ die Frau vor Schreck den Teich fallen. Man freute sich übrigens, wenn man es sah. In Sorge sagt man: es hatte einen grauen, in Vogtsfeld: es hatte einen grünen Rock, ein Schurzfell und ein Gesicht wie ein harter Thaler, Abends sah das aus wie Feuer. Das Hüttenmännchen wandelte an den Bergen umher. Am Weihnachtsheiligenabend, wo es sich besonders bemerkbar machte, ging es in der Schmiede wie zehn Gebläse (Blasebälge.) Ein alter Mann konnte von 12-1 dort in dieser Nacht währenddem nicht vom Flecke kommen. An einem Sonntag Abend hüpfet das Hüttenmännchen von einer Hammerwelle zur andern.

Quelle:
Heinrich Pröhle: Unterharzische Sagen. Aschersleben 1856, S. 149.
Lizenz:
Kategorien:
Ausgewählte Ausgaben von
Unterharzische Sagen
Unterharzische Sagen
Unterharzische Sagen: Mit Anmerkungen und Abhandlungen
Unterharzische Sagen: Mit Anmerkungen und Abhandlungen
Unterharzische Sagen: Mit Anmerkungen und Abhandlungen