[52] Philipp bleibt eine Zeitlang in düstres Nachdenken versunken stehen – endlich geht er einige Schritte im Saale auf und nieder. Alba nähert sich verlegen.
PHILIPP.
Seid jede Stunde des Befehls gewärtig,
Nach Brüssel abzugehen.
ALBA.
Alles steht
Bereit, mein König.
PHILIPP.
Eure Vollmacht liegt
Versiegelt schon im Kabinett. Indessen
Nehmt Euren Urlaub von der Königin
Und zeiget Euch zum Abschied dem Infanten.
ALBA.
Mit den Gebärden eines Wütenden
Sah ich ihn eben diesen Saal verlassen.
Auch Eure Königliche Majestät
Sind außer sich und scheinen tiefbewegt –
Vielleicht der Inhalt des Gesprächs?
PHILIPP nach einigem Auf- und Niedergehen.
Der Inhalt
War Herzog Alba.
Der König bleibt mit dem Aug auf ihm haften, finster.
– Gerne mag ich hören,
Daß Carlos meine Räte haßt; doch mit
Verdruß entdeck ich, daß er sie verachtet.
ALBA entfärbt sich und will auffahren.
PHILIPP.
Jetzt keine Antwort. Ich erlaube Euch,
Den Prinzen zu versöhnen.
ALBA.
Sire!
PHILIPP.
Sagt an,
Wer war es doch, der mich zum erstenmal[52]
Vor meines Sohnes schwarzem Anschlag warnte?
Da hört ich Euch und nicht auch ihn. Ich will
Die Probe wagen, Herzog. Künftighin
Steht Carlos meinem Throne näher. Geht.
Der König begibt sich in das Kabinett. Der Herzog entfernt sich durch eine andere Türe.
Ein Vorsaal vor dem Zimmer der Königin.
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Don Carlos, Infant von Spanien
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