31. Der Kongreß in Rom

[220] Nach Rom! Niemand kann die Fahrt nach der ewigen Stadt antreten, ohne von einem gewissen Schauer gepackt zu werden. Es vibriert da in der Seele ein Akkord von historischen und ästhetischen Tönen, von antiken und Renaissanceerinnerungen; Bilder steigen auf von Forum und Vatikan, von Gladiatoren und Kardinälen, von Palästen und Kirchen, von zauberischen Gärten und blendenden Kunstschätzen. Auch uns beide schüttelte dieser eigene, erwartungsfrohe »frisson«, als wir in den Zug eingestiegen waren, der uns romwärts trug. Besonders lebhaft mußte der Meine das empfinden, denn es war ja das erstemal, daß er die ewige Stadt sehen sollte. Und was die Stimmung noch erhöhte, das war der Zweck der Reise: ein Kongreß – ein Friedenskongreß. Das war auch Historie, aber nicht antike, sondern die modernste; eigentlich die Geschichte einer Zukunft, an deren Pforten erst geklopft werden durfte, aber welch eine neue, schöne Welt hinter diesen Pforten ... Und war ich denn wirklich unterwegs als Abgesandte einer Gesellschaft, die ich selbst ins Leben gerufen habe, und sollte dort – im Kapitol – zusammentreffen und beraten mit Politikern aus allen Himmelsstrichen? War das nicht ein unerhörtes Wagnis oder einfacher ausgedrückt: eine Frechheit? Es war alles so rasch gekommen; ich hatte unter so unwiderstehlichem Impuls gehandelt, im Banne eines sehnsüchtigen Wollens, aber auch im Schutze jener Naivität, die aus Unkenntnis der Schwierigkeiten und der Hindernisse besteht, und die jegliches gewagte Unternehmen besser fördert als Ueberlegung und Erfahrung.

Als wir ankamen, war die Interparlamentarische Konferenz noch im Gange – unser Kongreß sollte erst in zwei Tagen anheben. Fast sämtliche Teilnehmer beider Veranstaltungen hatten im Hotel Quirinal Wohnung genommen. Und so war diese ganze internationale Pazifistengesellschaft (damals war freilich der Ausdruck »Pazifismus« noch nicht geprägt) in stetem Verkehr geeinigt: im großen Speisesaal bei den Mahlzeiten, in den Hallen zu allen Tagesstunden in konferierenden Gruppen, in den Salons in geselliger Unterhaltung. Hier fand ich nun die alten Freunde und Kollegen, alle, mit denen ich schon so lange in Briefverkehr gestanden, und viele neue Freunde dazu. Ich erinnere mich, schon bei der Ankunft, in der Eingangshalle, stand eine große, martialische Figur mit viertelmeterlangem weißem Schnurrbart, und ein anwesender Bekannter stellte vor: General Türr. Gutes Zeichen! daß der erste Kriegsbekämpfer, dem wir auf Kongreßboden[220] begegneten, ein General, »ein ergrauter Krieger« war. Seine Lebensgeschichte umfaßt eine ganze Kriegschronik: 1848 als Leutnant unter Radetzky in Italien, 1849 mit Kossuth bei der ungarischen Revolution. Aus Ungarn verbannt, machte er in der englischen Armee den Krimkrieg mit; 1855 bei einer Durchreise in Ungarn verhaftet, zu Tode verurteilt – die Königin von England erwirkt Begnadigung. 1859 im Generalstab Garibaldis macht er den Zug der Tausend nach Marsala mit. Schlägt sich mit seiner Division am Volturno; 1860 Militärgouverneur von Neapel. 1861 Generaladjutant des Königs Viktor Emanuel. Und hier war er nun, der Schlachtengewohnte, um sich am Friedensfeldzug zu beteiligen. Nicht als Neubekehrter; schon unter Garibaldi hatte er das Unglück des Krieges und die Möglichkeit einer europäischen Friedensorganisation erhoffen gelernt, denn er war es, der das berühmte Manifest inspiriert hat, das Garibaldi an die Fürsten Europas versendete, um sie zur Einigung aufzufordern; und seit dem Jahre 1867 gehörte er schon der von Frédéric Passy gegründeten französischen Friedensgesellschaft an.

Da die Interparlamentarische Konferenz noch tagte, als wir in Rom ankamen, hatten wir Gelegenheit, mit den Vertretern der vierzehn verschiedenen Parlamente bekannt zu werden, die hier unter dem Präsidium des Ministers Biancheri versammelt waren. Ursprünglich hätte Ruggero Bonghi den Vorsitz führen sollen, doch war er zurückgetreten, denn es war da eine ganze kleine Revolution ausgebrochen, und die deutschen und österreichischen Parlamentarier wären nicht nach Rom gekommen, wenn Bonghi nicht auf das Präsidium verzichtet hätte. Was war geschehen? Der berühmte Gelehrte und gewesene Unterrichtsminister hatte in irgendeiner Revue einen Artikel veröffentlicht, worin über die elsaß-lothringische Frage eine dem französischen Standpunkte sympathische Aeußerung gemacht war. Von der damals in den beiden mitteleuropäischen Parlamenten ausgebrochenen Stimmung finde ich ein Echo unter meinen Briefen. Der österreichische Reichsratsabgeordnete Superintendent Haase schrieb mir:


Hochwohlgeborene, hochverehrte Frau Baronin!


Nach dreiwöchentlicher Abwesenheit kam ich über Teschen, wo ich nur die wichtigsten Amtsstücke rasch erledigte und die eingelaufenen Privatbriefe in meinen Koffer packte, gestern nach Wien. Ich bin aufrichtig betrübt, hier zu sehen, daß Ihr Brief vom 23. v. M. unbeantwortet geblieben ist und daß Sie sich eine sehr sonderbare Vorstellung von meiner Artigkeit machen müssen. Ich bitte Sie also zunächst um Verzeihung.[221]

Was die Sache betrifft, so muß ich das Allgemeine vom Besonderen unterscheiden. Was ich irgend im Dienste der Humanität zu leisten vermag, wird stets mit Freuden geschehen, und wenn Sie meiner Handlangerdienste einmal benötigen sollten, so rufen Sie mich. Es wird mir eine doppelte Freude sein, ein gutes Werk zu fördern, wenn ich dadurch zugleich einer idealen und um ihres hohen Sinnes willen so verehrungswürdigen Frau dienen könnte. Fassen Sie das, ich bitte sehr darum, nicht als banale Schmeichelei auf. Der besondere Fall aber, um welchen es sich heute handelt, ist, seit Sie mir geschrieben haben, ein anderer geworden. An der Interparlamentarischen Konferenz dieses Jahres und an dem Friedenskongreß in Rom mich zu beteiligen, wie ich die Absicht hatte, ist mir jetzt nicht mehr möglich.

Wenn nämlich Herr Bonghi nachträglich auch erklärt, daß von Elsaß-Lothringen auf dem Kongreß nicht die Rede sein werde, so ist er doch mit Rücksicht auf das, was er vorher gesagt hat, nicht der Mann, unter dessen Führung die Friedensfreunde tagen können.

Der Krieg ist nicht bloß ein Unglück, sondern auch ein Verbrechen, welches derjenige begeht, der ihn hervorruft. Aber in der Konstatierung, eine Forderung, welche nur durch die Gewalt der Waffen geltend gemacht werden kann, sei eine berechtigte, liegt doch auch wohl eine Art »Aufforderung zum Tanz«, und wer sie, wenn auch nur indirekt, ergehen läßt, macht sich zum Mitschuldigen an den blutigen Folgen. Was Herr Bonghi über die Stellung Frankreichs gegenüber Elsaß-Lothringen geäußert hat, müßte ihn nötigen, wenn Frankreich den Krieg an Deutschland erklärte, mindestens diesen Krieg gutzuheißen. Darin liegt für ihn die logische Unmöglichkeit, den Krieg überhaupt zu verdammen, und tut er es dennoch, so tritt er in Widerspruch mit sich selbst. Bonghi kontra Bonghi.

Es stünde um diesen Widerspruch schon schlimm genug, wenn es sich um einen Krieg Perus gegen Chile handelte. Aber da sich die Spitze der bekannten Aeußerung Bonghis gegen Deutschland kehrt, so können am allerwenigsten diejenigen unter den Friedensfreunden, welche Freunde Deutschlands sind, an einer Versammlung sich beteiligen, welcher Bonghi präsidiert und welcher er gewissermaßen den Charakter gibt. Ich weiß es nicht, wie Sie die Sache auffassen. Ich würde es aber wünschen, daß wir alle, die wir mit unserer angestammten Liebe und Treue zu unserem österreichischen Kaiserhause und Vaterlande die wärmsten Sympathien für das mit uns verbündete Deutsche Reich verbinden, in der Auffassung der Lage nicht auseinander gingen.

Genehmigen Sie, hochverehrte Frau Baronin, nun noch den Ausdruck der ausgezeichnetsten Verehrung, womit ich mich nenne

Ihr ganz ergebener

Wien, 9. Oktober 1891.

Dr. Haase.[222]


Die Tage vor Eröffnung unseres Kongresses wurden zu Vorarbeiten, zu vertraulichen Mitteilungen benutzt. Die von den Interparlamentariern verbannte Elsaß-Lothringen-Angelegenheit wollten die Franzosen, Engländer und Italiener gerne auf dem Kongreß zur Sprache bringen. Uns Oesterreichern aber gelang es, die ausländischen Kollegen zu überreden, dieses heikle Thema nicht zu berühren. Es würde die Deutschen kopfscheu machen; sie würden besorgen, zu Hause als Hochverräter behandelt zu werden, wenn sie es nur überhaupt zulassen wollten, daß in ihrer Gegenwart das Ergebnis des Frankfurter Vertrages als eine »Frage« aufgefaßt werde. Die Friedensbewegung war ja noch eine gar zarte Pflanze, man mußte ihr jeden allzu rauhen Luftzug fernhalten. In der vertraulichen Sitzung kam es wohl zu Aeußerungen verschiedener Ansichten, aber nicht zu dem mindesten Mißton. Alle fühlten sich gleich als Kameraden, als Kampfgenossen für ein großes, allen Nationen gleich segenverheißendes Ziel. Die beiden großen Friedensveteranen Frédéric Passy und Hodgson Pratt wußten um sich eine Atmosphäre von Vertrauen und Hingebung zu verbreiten; man fühlte, daß der Grundzug ihres Wesens Seelengröße war. Und Ruggero Bonghi war im Bunde der Dritte. Diesem wurde das Präsidium des Kongresses überantwortet.

Mit dem Grelixpaar – nämlich Grete und Felix Moscheles – trafen wir auch zusammen. Grete sah aus, als wäre sie Felix' Tochter, ein zierliches Sevresfigürchen; blonde, genial frisierte Haare, die wie ein Golddunst das Gesicht umrahmten, ein feingeschnittenes und amüsantes Gesicht: amüsant, weil es von schalkhaften Grübchen und aufleuchtenden Augen belebt war und weil das beim Sprechen etwas schiefgeöffnete Mündchen unter den weißen Zähnen einen besonders spaßigen, spitzigen Augenzahn aufdeckte. Dabei trug das geistsprühende Frauchen immer die modernsten und doch dabei nach eigenem Kunstgeschmack (Grete ist Malerin) komponierten Toiletten in reicher Abwechslung. Stets zur Toilette passenden, kostbaren Schmuck. Aber begeisterte Sozialistin – das verträgt sich ganz gut, wie es scheint.

Baron Pirquet, der als Mitglied des Reichsrates die Konferenz mitgemacht hatte, schloß sich jetzt in seiner Eigenschaft als Vorstandsmitglied der Oesterreichischen Friedensgesellschaft dem Kongreß an. Dieser Friedensmann hatte auch, wie General Türr, seine Laufbahn beim Militär begonnen. Sohn eines österreichischen Generals belgischer Abkunft, hatte er als Dragonerleutnant den Feldzug von 1859 gegen Sardinien mitgemacht, und dann war er lange Jahre in diplomatischen[223] Diensten gestanden. Sehr vornehm in der Erscheinung, mit einem klassisch schönen Kopf und von den liebenswürdigsten Umgangsformen – das war der äußere Mensch. Den inneren Menschen habe ich in den folgenden Jahren als einen treuen Freund und als einen eifrigen Arbeiter in der Friedenssache schätzen gelernt. Er blieb bis zu seiner Erkrankung an der Spitze der österreichischen Gruppe der Interparlamentarischen Union und hat die in Wien abgehaltene Konferenz von 1903 in die Wege geleitet und glänzend organisiert.

Es waren große, tiefe Eindrücke, die ich von jenen Romtagen mitgenommen. In der Folge habe ich noch vielen Friedenskongressen beigewohnt, die nicht minder großartig ausfielen, aber jener war eben der erste, den ich mitgemacht, und man weiß ja, wie sehr alles, das man zum erstenmal erlebt, als zehnfach verstärktes Erlebnis empfunden wird.

Zuerst die Eröffnungssitzung auf dem Kapitol. Schon der Aufstieg der Delegierten war gar feierlich. Als diese auf dem Platze vor dem Kapitol ihren Wagen entstiegen, intonierte eine Militärkapelle den Lohengrinmarsch, und ein Doppelspalier von in Gala uniformierten Garden war auf der Rampe, auf den Treppen und vor dem Eingang des großen Sitzungssaales aufgestellt. In dem Saale selbst, dessen Wände mit den Fahnen aller vertretenen Länder geschmückt waren, stand im Hintergrund auf einem Podium der Präsidiumstisch, rechts und links in amphitheatralisch geschichteten Bänken ein vielköpfiges Publikum, und vor diesen Bänken je eine Reihe kurulischer Stühle, die für die Führer der verschiedenen Delegationen bestimmt waren. Man denke nur, mit welchem Stolze ich mich da hineinsetzte: Sella curulis – einst der Ehrensitz der Könige und später der Magistrate. Am Vorstandstisch Ministerpräsident Biancheri, der die Begrüßungsrede hielt. Nach ihm sollten die Abgesandten der Friedensgesellschaften sprechen, für jedes Land einer. Der Aufruf erfolgte in alphabetischer Ordnung: »Angleterre« machte den Anfang. Hodgson Pratt verließ seinen kurulischen Stuhl und stieg auf das Podium. Als er seine Ansprache beendet hatte, wurde »Autriche« aufgerufen, und da ich die Vorsitzende der österreichischen Gruppe war, so mußte ich als ihre Wortführerin mich nun zum Präsidiumstisch verfügen.

Lampenfieber ... das war ein Zustand, an dem ich ja im Leben krampfhaft gelitten hatte. Wenn ich in den Duprezschen Schülerproduktionen oder später in Konzerten oder auch nur vor zwei, drei Sachverständigen vorsingen sollte, da hatte mich stets – auch nach langer Gewohnheit – der Dämon »trac« an der Kehle gepackt und mich unter unsäglichem moralischem Angstgefühl der Hälfte meiner[224] Mittel beraubt. Und jetzt sollte ich – zum erstenmal im Leben – auf einem Weltkongreß, in Anwesenheit von Staatsmännern, in so feierlicher Versammlung, an solchem Orte – das Kapitol! – eine öffentliche Rede halten, deren Wortlaut von den Zeitungskorrespondenten aller Länder stenographiert und hinaustelegraphiert würde. Man sollte glauben, daß sich nun der besagte Dämon auf mich hätte stürzen müssen, um mich jämmerlich zu würgen. Nichts davon. Ganz ruhig, unbefangen, freudig gehoben sagte ich, was ich zu sagen hatte, und stürmischer Beifall folgte meinen Worten. Die Sache erkläre ich mir so: Lampenfieber ist eine Begleiterscheinung der Eitelkeit, eine zitternde Frage an das Schicksal: wie werde ich gefallen? mit dem ganzen Nachdruck auf der Silbe »ich«. Hier, auf dem Kapitol, unter Dienern und Dolmetschern einer Weltsache, war ich Nebensache! Ich hatte etwas zu sagen, das mir als wichtig schien und von dem ich wußte, daß es den Gleichgesinnten, die mich umgaben, eine willkommene, erfreuliche Botschaft sein würde; wer es sagen und welchen persönlichen Eindruck meine unbedeutende Person hervorbringen würde, dieser Gedanke kam mir gar nicht zu Bewußtsein, und so sprach ich völlig angstlos, mit der Sicherheit eines Boten, der bestimmte und frohe Nachrichten mitzuteilen hat. Ich konnte erzählen, daß in einem großen mitteleuropäischen Land, wo bis vor sechs Wochen noch keine Friedensgesellschaft existierte, heute, auf den ersten Appell einer machtlosen Frau, die weiter keine Verdienste hatte, als ein aufrichtiges Buch geschrieben zu haben, sich schon zweitausend Menschen zusammengeschart, um sich in Rom vertreten lassen zu können; und wenn in wenigen Tagen zweitausend Mitkämpfer sich gemeldet hatten, so würden beim nächsten Kongreß schon zwanzigtausend Mitglieder der österreichischen Friedensgruppe zu vertreten sein. Zum Schlusse legte ich einige der begeistertsten, mit illustren Namen (Tolstoi, Haeckel, Herzog von Oldenburg u.s.w.) gezeichnete Zustimmungsschreiben auf den Präsidiumstisch.

Mit der Prophezeiung, daß sich im nächsten Jahr die Zahl der Vereinsmitglieder verzehnfacht haben würde, habe ich mich getäuscht. So schnell schreitet das Neue nicht vorwärts. Bei seinem Auftauchen zieht es mächtig alle, die schon im stillen Aehnliches dachten, an sich. Die übrige Welt horcht nun überrascht auf, will aber abwarten, ob das Neue sich auch durchsetzt, und wenn das nicht gleich geschieht, so wendet man sich wieder ab und urteilt, daß die Sache überhaupt nicht lebensfähig ist. Unterdessen keimt und sprießt und verzweigt sich die Sache in der Stille weiter, bis sie wieder einmal mit neuem Anstoß sich der Mitwelt offenbart.[225]

Mein Debut als Friedenskongressistin war also glücklich ausgefallen, und ich gestehe, etwas stolz war ich doch darauf, daß ich – man denke, auf dem Kapitol – gesprochen hatte; die einzige Frau in der Geschichte, der das widerfahren. Dieser Stolz wurde aber einigermaßen herabgestimmt, als mir eine Zeitungsnotiz unterkam, die über den Vorfall berichtete und hinzusetzte, »es sei nicht das erstemal gewesen, daß eine von der Schwesterschaft an diesem Orte geschnattert hat, und diesmal galt es nicht einmal das Kapitol zu retten ...«

Am folgenden Tag begannen die Verhandlungen. Ruggero Bonghi führte den Vorsitz. Das lebhafte kleine Männchen entledigte sich dieses Amtes zu allgemeinem Entzücken mit Humor und Strenge. Er geriet leicht in Zorn und dann hieb er wuchtig mit der Faust auf den Tisch, und allgemeiner Applaus folgte dieser Geste, denn sie unterstrich stets eine energische Wahrung der Ordnung. Der berühmte Gelehrte und Philantrop, der er war, genoß das besondere Vertrauen der Königin Margherita. Ihm vertraute sie die Leitung ihrer Wohlfahrtseinrichtungen an, und an seiner Unterhaltungsgabe erfreute sie sich oft.

Aus seiner Eröffnungsrede habe ich mir damals einige wuchtige Stellen notiert:


Die Frage wird oft aufgeworfen: ob diese Vereine einem Ziele entgegenarbeiten, welches jemals erreicht werden kann; die Frage jedoch kommt von solchen, die die Lehren der Geschichte unrichtig verstanden haben und nicht einsehen, daß die hinter uns liegende Fortschrittsentwicklung Bürge dessen ist, was künftig werden soll.


Das System des Schiedsgerichts trat schon wiederholt zur Beilegung von Streitigkeiten in Wirksamkeit, und weiter verlangen wir ja nichts, als daß dieses Prinzip sein Banner entfalte und der Menschheit zurufen möge: hier bin ich. Aendert euern Kurs, und ich werde euch den Frieden geben.


Man sagt, daß die Armeen und Flotten, daß dieser ungeheure Aufwand von Menschen und Geld die Erhaltung des Friedens bezwecken. Daraus ginge hervor, daß unsere Gegner denselben Zweck verfolgen wie wir, mit dem Unterschied, daß wir das Endziel durch mit der Sache übereinstimmende Mittel verfolgen, während jene in einer Weise vorgehen, die diesem gerade entgegengesetzt ist.


Es ist gewiß, daß uns ein erhabenes Ideal vorschwebt, und solche, die das Ideal und seine Anhänger verspotten,[226] gleichen denen, die etwa behaupten wollten, es wäre unnütz, nach einer Fackel zu greifen, wenn man durch einen finsteren Gang zu gehen hat.


Jede Nation sollte ihre Quote zum allgemeinen Besten der Menschheit beitragen. Auf diese Weise würde das Menschengeschlecht einer wachsenden Vollkommenheit entgegenschreiten, die, auf Intelligenz und Menschenliebe gestützt, die Tatkraft zu immer größeren Leistungen wachrufen wird.


Bei diesem Kongreß wurde die Gründung eines Zentralbureaus in Bern beschlossen. Der Plan hierzu war von Frédéric Bajer entworfen, und er samt Hodgson Pratt stellten den Antrag. Von einigen Seiten bekämpft – wird nicht immer jedes positive Neue bekämpft? –, ging der Antrag durch, und Elie Ducommun, der Schweizer Delegierte, wurde mit den Vorarbeiten betraut. Den ersten Fonds der Berner Bureaukasse anzulegen war mir dadurch vergönnt, daß der Besitzer der Römer Tageszeitung »Fanfulla«, Marquis Alfieri, mich bat, eine Uebersetzung des Romans »Die Waffen nieder« im Feuilleton seines Blattes veröffentlichen zu lassen, wozu ich die Autorisation unter der Bedingung gab, daß das Honorar – 1500 Franken – der Kasse des zu gründenden Berner Bureaus überwiesen werde.

Um ein Bild jener Tage und des Eindrucks zu geben, den sie damals auf mein Gemüt machten, setze ich hierher, was ich darüber in Nr. 1 meiner Monatsschrift »Die Waffen nieder« (im Januar 1892) geschrieben habe:


Nachklänge vom Friedenskongreß.


So sind denn die schönen Tage von Rom und Neapel nunmehr auch vorübergerauscht! ...

Das will aber nicht besagen, daß alles, was diese Tage gefüllt hat, vorüber ist – nämlich, daß die Worte verhallt, die Gedanken verweht, die Bilder verwischt seien ... Wir wissen ja, daß jede leise Handbewegung, indem sie die umgebende Luft erschüttert, fortwirkt bis in unberechenbare Fernen, und so wissen wir auch, wie durch unberechenbare Zeit die Bewegung der Geister die umgebende und nachfolgende Geisteswelt in Schwingungen versetzt.

»Unvergeßlich« ist das Wort, welches man gewöhnlich für so reich gefüllte Tage anzuwenden pflegt. Es ist aber nicht das richtige Wort, denn vergessen wird schließlich alles; sollten auch die Miterlebenden bis zu ihrem Ende die Erinnerungen an das Erlebte bewahren, es kommt ja doch die Zeit, in der sie selber vergessen sind, in der ihre Asche verweht, ihre Archive verschüttet[227] worden. Also nicht unvergeßlich wollen wir den Inhalt der Kongreßtage nennen, wohl aber unverwüstlich.

Mit einer leisen Bewegung läßt sich dieses Ereignis übrigens nicht vergleichen. Der Widerhall, den Kongreß und Konferenz diesmal in der Oeffentlichkeit gefunden, hätte lauter kaum gewünscht werden können. Wenn man erwägt, wie fast unbemerkt die Friedenskongresse von 1889 und 1890 vorübergegangen sind und welch allgemeines Aufsehen der diesjährige hervorgerufen hat, so läßt sich hoffen, daß – in gleicher Progression – einer der nächsten zu einem Weltereignis sich gestalte. Und dazu braucht es weiter nichts als einer lawinenmäßigen Verbreitung des kundgegebenen Friedenswillens der Völker oder des Entschlusses der Regierungen selber, zu hohem Friedensrat zusammenzutreten, um die Grundlagen zu Schiedsgerichtsverträgen zu entwerfen.

Solche Zuversicht in die einfache, wahrscheinliche und voraussichtlich noch zu erlebende Verwirklichung des vorgesteckten Ideals soll diejenigen erfüllen, die dafür kämpfen. Das weise, schwierigkeitsabwägende Zweifeltum bleibe den Abseitsstehenden überlassen. »Halten wir fest im Auge,« so sprach Bonghi in seiner Schlußrede, »das heilige Ziel, welches wir uns gesetzt haben; arbeiten wir mit solchem Feuereifer, als hinge dessen Erreichung allein von uns ab und als könnten wir schon morgen dahin gelangen. Wenn andere uns verhindern, so ist's nicht unsere Schuld. Verlachen wir jene, die unser spotten, und bedauern wir jene, die uns nicht verstehen. Was wir wollen, ist das Edle, das Gerechte, das Beglückende; und wenn es jemand gibt, der da glaubt, daß diese Dinge den Menschen auf ewig versagt seien, so schweige er um Gottes und um der Menschen willen, denn gar zu traurig wäre das Leben, wenn wir alle so denken müßten wie er.«

»Worte, Worte!« höhnen unsere Gegner. Auch diesem Einwand ist Bonghi diesmal mit dem seine Redeweise öfters durchblitzenden freundlichen Humor begegnet. »Ihr werft uns vor, daß wir weiter nichts vorstellen als Worte, haben wir etwa behauptet, daß wir Kanonen seien?« Und dabei stieß er sein kurzes, kleines Lachen aus, welches die Zuhörer zu unwiderstehlichem Mitlachen fortriß.

Zu beklagen wäre es wahrlich nicht, wenn das Ziel dieser Kongresse und Konferenzen – der internationale Rechtszustand – durch deren hinausgesprochene Worte auch rechtsgültige Verwirklichung fände; zu beklagen ist es vielmehr, daß Zweifler und Spötter sich bemühen, solche Verwirklichungen hintanzuhalten, und daß diejenigen, welche die Entscheidungsgewalt besitzen, nicht schon zu gemeinsamem Wirken zusammentreten, sondern sich damit begnügen – jeder vereinzelt –, die eigene Friedensabsicht mit Worten – Worten – zu beteuern und dabei die Kriegsbereitschaft mit unausgesetztem Handeln zu steigern.[228]

Nur das gegenseitige Mißtrauen hält diesen inneren Widerspruch aufrecht. Die Ehrlichkeit aber wird dieses Mißtrauen verscheuchen; die immer »den anderen« zugemutete Kriegslust wird sich als Phantom erweisen; der Verdacht, daß die Regierungen, daß die Völker auf Krieg nicht verzichten wollen, wird schwinden, und damit wird der Verzicht zur Wirklichkeit – das Wort zur Tat geworden sein.

Wie beschleunigend in dieser Hinsicht die Kongresse wirken, läßt sich gar nicht ermessen. Die Gegner der Bewegung – die gleichgültigen oder sogenannt »praktischen« –, die halten sich freilich bei der augenblicklichen Ungültigkeit der Beschlüsse, bei den Schwierigkeiten, Mißverständnissen und Ungeschicklichkeiten auf, welche doch unausbleiblich in den Beratungsarbeiten einer vielköpfigen und noch dazu vielsprachigen Körperschaft sich einstellen müssen.

»Daß ein so ungewöhnliches Willensinstrument,« so äußerte sich ein Mitglied des deutschen Reichstags, Dr. Barth, über die Konferenz, »noch unvollkommen arbeiten muß, liegt auf der flachen Hand, und es gehört schon die geistige Ueberlegenheit der Frau Wilhelmine Buchholz und deren – allerdings weitverbreiteten Verwandtschaft dazu, um hinter dieser natürlichen Unvollkommenheit weiter nichts zu sehen. Wer dagegen für die Imponderabilien im Leben der Völker ein Verständnis hat und den Schein vom Wesen zu sondern vermag, der wird in dieser noch unbeholfen arbeitenden Konferenz eine sehr bemerkenswerte Regung des humanitären Solidaritätsgefühl erkennen.«

Es ist zu wünschen, daß künftig Kongreß und Konferenz gleichzeitig abgehalten werden mögen, d.h. in abwechselnden Sitzungen, so daß die Teilnehmer des einen den Beratungen der anderen beiwohnen können; zumeist sind ja auch die Abgeordneten, welche in der Interparlamentarischen »Konferenz« zusammentreten, auch Mitglieder der Friedensgesellschaften ihrer respektiven Länder; ihre Stimmen sollten daher in den Beratungen des »Kongresses« nicht fehlen. Namentlich aber sollten alle vereint die Feste, Empfänge, Galavorstellungen und Ausflüge mitmachen, welche die Kongreßstadt den Friedensgästen bietet. Es ist von der Bevölkerung zu viel verlangt, daß sie ihren Enthusiasmus auf zwei aufeinander folgende Gelegenheiten verteile, die doch demselben Gegenstand gelten. Zwei Eröffnungsfeierlichkeiten auf dem Kapitol, zwei Galavorstellungen des »Amico Fritz«, zwei Sonderzüge nach Neapel und Pompeji, zwei Beleuchtungen des Forums und Kolosseums im Verlauf von 14 Tagen: es war eine starke Anforderung. Und doch haben das römische Komitee, die Behörden und die warmblütige südliche Bevölkerung es zustande gebracht, zuerst die Parlamentarier und unmittelbar darauf die Delegierten der Friedensvereine in gleich glänzender Weise zu feiern.

Die beiden Körperschaften sind doch im Grunde nur zwei verschiedene Formen derselben Bewegung, eng zusammengehörend,[229] eine aus der anderen hervorgegangen; sozusagen Unter- und Oberhaus desselben Parlaments. Das zwanglose Beisammensein in gehobener Stimmung, dazu die jubelnden Rufe der Bevölkerung, das Flaggenwehen, die Musikbanden: das alles bringt fast mehr die Verbrüderung und Verständigung zuwege als die vorangehenden Verhandlungsarbeiten. Wirksame Gesetzesparagraphen sind es ohnehin nicht, die von den Kongressen geschaffen werden können; ein Grundgedanke nur soll verfochten werden, ein großer, leuchtender, herzerwärmender Grundgedanke: das Prinzip der Völkersolidarität, der Zusammengehörigkeit aller Kulturnationen ... Von solcher feindschaftsloser Zusammengehörigkeit empfindet man wohl einen freudigen Vorgeschmack, wenn man – die Vertreter 17 verschiedener Nationen – um eine blumengeschmückte Tafel bankettiert (das Wort »Pax« aus weißen Kamelien auf grünem Grunde) oder in demselben von der Regierung gebotenen Sonderzug einen heiteren Ausflug unternimmt, bei der Ankunft von Evviva rufender Menge begrüßt, mit offiziellen Ehrenbezeugungen empfangen wird, die bereitstehenden Landauer oder bewimpelten Barken besteigt – und das alles unter dem holden Zeichen der Eintracht ... es waren berauschende Augenblicke voll beseligender Weihe. Wir vergaßen, daß das, was wir da zu erkämpfen gekommen waren, noch nicht erreicht ist, daß die Welt draußen noch im Zeichen des Hasses steht: die Welt wenigstens, in deren Mitte wir uns eben befanden, die war ja einmütig von demselben Glauben, von demselben Ideal beseelt. Ja, es waren – beinahe hätte ich gesagt – »unvergeßliche« Stunden!

Bilder und Eindrücke haben sich da in unsere Gemüter geprägt, wie sie nur unter diesen Umständen empfangen werden konnten. Ein anderes ist es, als einsamer Tourist die Straßen von Pompeji zu durchwandern, ein anderes für ein beglücktes Paar auf der Hochzeitsreise, ein anderes wieder für die versammelten Teilnehmer eines Friedenskongresses. Alle Gedanken konvergieren nach demselben Haupt- und Mittelpunkt. Der Anblick des Vesuvs zum Beispiel, dessen Gipfel von Rauchwolken umwallt war, nur bei diesem Anlaß konnte er einem reisenden Politiker folgende Betrachtung einflößen, die ich aus dem Munde unseres österreichischen Abgeordneten, Freiherrn von Pirquet, gehört: »Wie der alte Feuerberg sein Antlitz in Dampfschleier verhüllt ... vermutlich schämt er sich vor uns – Friedensfreunden – des Verderbens, das er über die arme Stadt, ihre unseligen Bewohner ergossen hat. Und doch, was ist das winzige Unheil, das er auf dem Gewissen hat, gegen die Verwüstungen und Jammerszenen, die in dieser selben Gegend von den kriegerischen Legionen verbreitet wurden! ... Was so ein Berg an der Menschheit verbrochen hat, wie verschwindet dies gegen die Verbrechen, die die Menschen an ihr verüben: das Schämen ist an uns.«

Und als wir alle in der großen Arena standen, den Erklärungen[230] des von der Regierung bestellten Professors lauschend: Die Gladiatorenspiele hießen für die Römer das »Unentbehrliche«, da mußten wir uns sagen: Und doch hat man sie zu entbehren und zu verabscheuen gelernt. Wenn also heute noch viele den Krieg unentbehrlich nennen, was beweist dies? Oder auch diese Betrachtung mochte mancher von uns anstellen: ein unschuldiges Vergnügen im Grunde, das Zuschauen, wie ein paar Dutzend Ringkämpfer – ohnehin zum Tode verurteilte Verbrecher – einander in den Sand strecken oder von wilden Tieren getötet werden, gegen den anderen Brauch, Millionen unschuldiger Menschen für die Riesenarena zu drillen, in welcher sie nicht von Tigern und Löwen, sondern von künstlichen Mordmaschinen zerfetzt und zersplittert werden sollen ...

In einem der pompejanischen Häuschen war an der Wand noch eine alte Inschrift erkennbar; unser Archäologieprofessor las sie herab:


»Wehe dem, der nicht lieben kann,

Doppelt wehe dem, der das Lieben verbieten will.«


Da durchzuckte mich der Gedanke:

O ihr, die ihr uns verhindern wollt, an dem Band zu weben, das alle Völker in Eintracht umschlingen soll, ihr, die ihr uns verhöhnt, weil wir den Erbhaß ersticken, weil wir die Flamme der Menschenliebe anfachen wollen – »doppelt wehe euch!«


Die Monatsschrift, der der obige Aufsatz entnommen ist, erschien durch acht Jahrgänge bis zum Schlusse des Jahrhunderts, um dann von der »Friedenswarte« abgelöst zu werden. Die Idee, eine Zeitschrift herauszugeben, war nicht von mir selber ausgegangen. Nachdem die Blätter die Nachricht von der Gründung einer Friedensgesellschaft in Wien und von der Anteilnahme an dem kommenden Kongreß gebracht hatten, schrieb mir ein junger Verleger aus Berlin einen enthusiastischen Brief, in dem er die Gründung eines Organs der neuen Bewegung anregte; er wolle es verlegen, ich möge es als Herausgeberin zeichnen und die Redaktion leiten. Begeisterter Anhänger der Friedensidee schon seit frühester Jugend, schon seit er zum erstenmal die Wereschtschaginschen Bilder gesehen, wolle er jetzt seine ganze publizistische Kraft der Friedenssache widmen. Der Brief war flammend geschrieben, und ich willigte ein. Von diesem Tage an – bis heute – ist A. H. Fried mein eifrigster Mitkämpfer gewesen.

So stand ich denn mitten drin in der jungen Bewegung: ich hatte einem neuen Verein zu präsidieren, eine Revue zu redigieren, einen regelmäßigen Briefwechsel mit den in Rom erworbenen Kollegen zu führen, und wieder erfüllte mein Leben und Trachten ein Etwas, das ich als »das Wichtige« erkannte.[231]

Quelle:
Bertha von Suttner: Memoiren, Stuttgart und Leipzig 1909, S. 220-232.
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