Letzter Auftritt.

[85] Böse Schreckensgestalten entsteigen der Erde, in welche Leviathan versinkt. In der Höhe läßt sich eine lichte Wolke sehen, auf der Seraphina, verklärt mit Fittigen, und von Engeln umringt, erscheint.


FAUST.

Ich harre männlich der Verdammniß Qual!

BÖSE GEISTER unter wildem Tanz.

Genug von Wahn

Und Sinnentrug,

Aus ist die Bahn,

Die Stunde schlug.

FAUST liegt einigen von ihnen sinnlos in den Armen.

SERAPHINA mit den guten Wesen.

Weh Dir, hast nicht gehört,

Als noch die Zeit Dich umgab,

Heil Dir und Frieden gestört,

Selbst Dir gebrochen den Stab.


Die Verklärten verschwinden, die Bühne wird unter Donner und Sturm ganz dunkel, nur einzelne Flammen steigen aus dem Boden. Faust sinkt langsam hinab.


BÖSE GEISTER versinken endlich durch die Flammen neben dem letzten.

CHOR.

Genug von Wahn

Und Sinnentrug,

Aus ist die Bahn,

Die Stunde schlug,

Hinab, hinab,

Die Hölle ist Dein Grab.


Der Vorhang fällt.


Ende.


Fußnoten

1 Dies unterirdische Gelächter muß entweder überraschenden Effekt thun, oder wegbleiben. Es fragt sich, ob Choristen und Blasinstrumente unter der Bühne anzustellen sind.
[85]

Quelle:
Voß, Julius von: Faust. Trauerspiel mit Gesang und Tanz. Berlin 1890, S. 85-86.
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