63. [an die Schwester, Nachschrift zum Brief des Vaters, Wien, 15. September 1773]

[46] wir sind gott lob und Danck gesund, diesmahl haben wir uns die zeit genommen Dir zu schreiben, obwohlen wir geschäften hätten. wir hoffen Du wirst auch gesund seyn. Der tod des D: niderl1 hat uns sehr betrübet, wir versichern Dich, wir haben schier geweint, gebleert, gerehrt, und trenzt. unsere empfehlung an alle gutte geister loben Gott den herrn, und an alle gute freund, freundinen. wir bleiben Dir hiemit mit gnaden gewogen.

wien aus unserer Residenz.

15. sept. 1773.

wolfgang.


[an Herrn von Hefner]2

an h: von hefner.


ich hoff wir werden sie noch in Salzburg antreffen, wohlfeiler freund.

ich hoff sie werden gesund seyn, und nicht mir seyn spinnfeund,

sonst bin ich ihnen fliegenfeund

oder gar wanzenfreund

also ich rathe ihnen bessere verse zu machen, sonst komm

ich meiner lebtag zu salzburg nicht mehr in Dom,

dan ich bin gar Capax zu gehen nach Constantinopel die doch allen leuten ist bekanndt [46] hernach sehen sie mich nicht mehr, und ich sie auch nicht, aber wen die Pferd hungrig sind, gieb man ihnen einen haber

leben sie wohl.

Sonst werd ich toll

Ich bin zu aller zeit

Von nun an bist in Ewigkeit

Fußnoten

1 S. Brief 41.


2 Ein befreundeter Salzburger Arzt (s. den Brief des Vaters vom 11. September).


Quelle:
Die Briefe W. A. Mozarts und seiner Familie. 5 Bände, Band 1. München/ Leipzig 1914, S. 47.
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