Vierzehnte Erzählung.
† (19).
Von einem Opfer und von Alexander dem König.

[189] Valerius erzählt uns im dritten Buche, daß, als der große König Alexander an einem Altare opferte, ein edles Kind dabei war, und da man das Rauchfaß mit glühenden Kohlen herum trug, da fiel eine glühende Kohle dem Knaben auf den Arm, und wie auch Feuer und Kohle brannte, das Kind zuckte von der Hitze nicht mit seinem Arme, sondern hielt ihn still, auf daß das Opfer nicht gestört würde. Aber Alexander wollte das Kind mit noch mehr Hitze versuchen, und hieß es mehr brennen, allein das Kind blieb standhaft und fest.

Quelle:
Gesta Romanorum, das älteste Mährchen- und Legendenbuch des christlichen Mittelalters. 3. Auflage, Unveränderter Neudruck Leipzig: Löffler, Alicke 1905, S. 189.
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