Siebente Erzählung.
([230] Cap. XXXVI. Û II. p. 383.)

Ein König hatte seine drei Söhne unter einem berühmten Philosophen erziehen lassen. Er fragte also jeden derselben, welche Art von Gottheit er vorziehe. Es war nehmlich Sitte in der Gegend, daß jeder Mann bei dieser Gelegenheit seine eigene Wahl treffen durfte. Der älteste wählte den Jupiter wegen seiner Macht, der zweite auch den Jupiter, aber wegen seiner Weisheit, und der dritte den Mercurius, wegen seiner Frömmigkeit und Barmherzigkeit. Da empfahl ihnen der König eine Gottheit, welche alle diese Eigenschaften in sich vereinigte, und dieser war unser Herr Jesus Christus.

Quelle:
Gesta Romanorum, das älteste Mährchen- und Legendenbuch des christlichen Mittelalters. 3. Auflage, Unveränderter Neudruck Leipzig: Löffler, Alicke 1905, S. 230.
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