Der Teufel mit Halftern am Arm.

[304] Der Teufel ging des Weges mit Halftern, die er am Arm aufgeladen hatte. Einer trifft den Teufel, sagt zu ihm: »Wohin gehst du denn, Teufel, mit den Halftern?« Der Teufel antwortet ihm: »Ich gehe, um sie den Leuten anzulegen.« Der fragt ihn: »Habe ich wohl meinen Halfter hier?« Der Teufel sagt zu ihm: »Ja, du hast ihn hier.« Der sagt zu ihm: »Lass mich ihn sehen!« Der Teufel sagt zu ihm: »Komm mit mir, denn ich zeige ihn dir«, und der geht dem Teufel nach. Wie er eine halbe Stunde Weg gemacht, sagt er zu ihm: »Lass mich meinen Halfter sehen.« Wieder sagt der Teufel zu ihm: »Komm, komm weiter, denn ich zeige ihn dir.« Der geht wieder dem Teufel nach. Wie er noch eine Stunde Weg gemacht, sagt er wieder zum Teufel: »Lass mich meinen Halfter sehen!« Der Teufel dreht sich um und sagt zu ihm: »Was für einen Halfter verlangst du von mir? Ich habe diese Halfter eigens genommen für jene Leute, welche nicht gehorchen, um mir nachzukommen, und du kommst mir nach wie ein Lamm, und für dich ist es nicht notwendig, Halfter zu verwenden.

Quelle:
Jarník, J. U.: Albanesische Märchen und Schwänke. In: Zeitschrift für Volkskunde in Sage und Mär [...] 2 (1890). Leipzig: Frankenstein und Wagner, S. 304.
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