I.
Wie es bestimmt wurde, wer die Welt regieren sollte.

[7] Als der Schöpfer diese Menschenwelt geschaffen hatte, waren die guten und die bösen Götter alle ohne Unterschied zusammen in der Welt und begannen sich um deren Besitz zu streiten. Sie stritten miteinander, denn die bösen Götter wollten an der Spitze der Weltregierung stehen und die guten Götter gleichfalls. Daher trafen sie folgendes Übereinkommen:

Wer zur Zeit des Sonnenaufgangs zuerst den Sonnenball erblicken würde, der sollte die Welt beherrschen. Wenn die bösen Götter zuerst die Sonne würden aufgehen sehen, sollten sie herrschen, anderenfalls die guten Götter. Darauf blickten nun die bösen Götter, wie auch die Lichtgötter nach der Richtung, wo die Sonne aufgehen musste. Nur der Fuchs (-Gott) allein stand und blickte nach Westen. Nach einer Weile rief er: »Ich sehe den Sonnenaufgang«, und als die Götter, gute wie böse, sich umwandten und hinschauten, erblickten sie den Widerschein des Sonnenballs im Westen. Daher beherrschen die Lichtgötter die Welt.

Quelle:
Seidel, A. (Hg.): Anthologie aus der asiatischen Volkslitteratur. Weimar: Verlag von Emil Felber, 1898, S. 7.
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