5. Sippe: Scaritinen

[39] Einen wesentlich anderen Formenkreis und der Eigenthümlichkeiten mancherlei Art entfalten die Fingerkäfer (Scarites). Der kurze Zapfen, eine Erweiterung des Mittelbrustringes nach vorn, um den beinahe halbmondförmigen Vorderbrustring aufzunehmen, deutet auf außergewöhnliche Beweglichkeit dieses letzteren; die breiten, nach außen scharfgezähnten Vorderschienen lassen auf Grabfertigkeit schließen, zeichnen sich überdies an der Unterseite ihrer Spitze durch eine tiefe Auskehlung und zwei beweglich eingelenkte Enddornen aus. Am großen, quadratischen Kopfe erlangen die drohenden Kinnbacken bei weitem das Uebergewicht; die dreilappige Oberlippe und die Fühler sind kurz, letztere perlschnurförmig und im Grundgliede so lang, daß man sie fast für gebrochene Fühler erklären könnte. Die ungefähr hundert Arten, alle ungezeichnet und schwarz von Farbe, die meisten von bedeutenderer Körpergröße, bewohnen nur wärmere Gegenden aller Erdtheile. Sie graben sich an Flußufern, am Gestade des Meeres, oder wo sonst das Graben möglich, Röhren, die sie bei Tage nicht gern verlassen, sondern auf Beute lauernd durch ihren Körper am Eingange verschließen.

Quelle:
Brehms Thierleben. Allgemeine Kunde des Thierreichs, Neunter Band, Vierte Abtheilung: Wirbellose Thiere, Erster Band: Die Insekten, Tausendfüßler und Spinnen. Leipzig: Verlag des Bibliographischen Instituts, 1884., S. 39.
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