Gefleckter Feuerfalter (Polyommatus Phlaeas)

[364] Der Feuervogel, Dukatenfalter, Goldruthenfalter (Polyommatus virgaureae, Fig. 2, 3), hat dieselbe Größe und Gestalt wie der vorige. Das Männchen ist der feuerigste unserer heimischen Falter, nicht dem Wesen, sondern der Farbe nach, denn die Oberseite seiner Flügel glänzt wie ein stark mit Kupfer versetzter Dukaten, die schwarzen Ränder ausgenommen, während das Weibchen mit schwarzen Flecken wie besäet erscheint, wenigstens auf den Hinterflügeln; an den vorderen ordnen sich dieselben in zwei Querreihen des Saumfeldes, und für das Mittelfeld bleiben noch zwei neben einander stehende übrig. Die Unterseite stimmt bei beiden so ziemlich überein; auf glanzlosem Gelbroth sind schwarze Pünktchen über den Vorderflügel zerstreut, darunter drei in gerader Linie innerhalb der Mittelzelle, als Gattungscharakter. Der Hinterflügel ist ärmer an solchen, gegen den Saum hin mit zwei weißen Tupfen geziert, die sich beim Weibchen zu einer ziemlich vollständigen Binde erweitern. Sein Rand ist etwas eckig, zumal am Hinterwinkel, ohne Zahn, wie bei dem vorigen, wodurch sich diese Röthlinge, deren gemeinster der gefleckte Feuerfalter (Polyommatus Phlaeas, Fig. 4) sein dürfte, von der vorigen Gattung unterscheiden. Der Dukatenfalter fliegt im Juli und August geschäftig an Blumen in den Wäldern und deren nächster Nähe umher und läßt sitzend die Oberseite seiner Flügel sehen. Er fehlt im nordwestlichen [364] Deutschland.


1 Weibchen des großen Eisvogels (Limenitis populi). - Feuervogel (Polyommatus virgaureae), 2 Weibchen, 3 Männchen. 4 Gefleckter Feuerfalter (Polyommatus Phlaeas). 5 Adonis (Lycaena Adonis). 6 Strichfalterchen (Hesperia comma), Weibchen. 7 Kleinste Perlbinde (Nemeobius Lucina). Alles natürliche Größe.
1 Weibchen des großen Eisvogels (Limenitis populi). - Feuervogel (Polyommatus virgaureae), 2 Weibchen, 3 Männchen. 4 Gefleckter Feuerfalter (Polyommatus Phlaeas). 5 Adonis (Lycaena Adonis). 6 Strichfalterchen (Hesperia comma), Weibchen. 7 Kleinste Perlbinde (Nemeobius Lucina). Alles natürliche Größe.

Die grüne, gelbstreifige Asselraupe lebt auf der Goldruthe (Solidago virgaurea) und dem Spitzampfer. Das Püppchen hat die gedrungene Gestalt und Regungslosigkeit der vorigen, überhaupt aller aus Asselraupen entstandener, ist bräunlichgelb, an den Flügelscheiden dunkler.

Die eigentlichen Bläulinge (Lycaena) haben ihren Namen von der schön blau gefärbten Oberseite der männlichen Flügel; auf denen der Weibchen herrscht Dunkelbraun vor, und Blau bleibt nur an der Wurzel oder als Schiller übrig.

Quelle:
Brehms Thierleben. Allgemeine Kunde des Thierreichs, Neunter Band, Vierte Abtheilung: Wirbellose Thiere, Erster Band: Die Insekten, Tausendfüßler und Spinnen. Leipzig: Verlag des Bibliographischen Instituts, 1884., S. 364-365.
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