Brauner Bär (Arctia caja)

[378] Wenn wir eine Reihe lichtgefärbter, schwarz punktirter Schmetterlinge und eine noch größere in sehr lebhaften Farben prahlender als Bären bezeichnet finden, so muß uns das Wunder nehmen, [378] weil wir an ihnen schlechterdings keine Aehnlichkeit mit den plumpen, brummigen Bären wahrnehmen können. Kennen wir aber ihre Raupen, so finden wir die Bezeichnung eher gerechtfertigt, weil jene mit langen, meist dunklen Haaren dicht und zottig bewachsen sind, wie ein Bär.


1 Steinbrech-Widderchen (Zygaena filipendulae) nebst Raupe, 2 ihr Puppengespinst. 3 Weißfleck (Syntomis Phegea). 4 Brauner Bär (Arctia caja) nebst Raupe. Alles natürliche Größe.
1 Steinbrech-Widderchen (Zygaena filipendulae) nebst Raupe, 2 ihr Puppengespinst. 3 Weißfleck (Syntomis Phegea). 4 Brauner Bär (Arctia caja) nebst Raupe. Alles natürliche Größe.

Sie können alle flink laufen und ruhen lang ausgestreckt, haben aber je nach der Art ein sehr verschiedenes Aussehen. Man hat nach allerlei feinen Merkmalen die Falter in zahlreiche Gattungen vertheilt. Einen der gemeinsten, den Braunen Bär (Arctia caja), sehen wir hier sammt seiner Raupe in Figur 4. Letztere begegnet uns häufig vom August an und nach der Ueberwinterung wieder bis zum Mai, denn sie frißt an allen möglichen Pflanzen, krautartigen ebenso wie an Sträuchern, »man kann sie mit Brod füttern«, äußerte gegen mich einmal ein Sammler, um damit anzudeuten, daß sie kein Kostverächter sei.

Quelle:
Brehms Thierleben. Allgemeine Kunde des Thierreichs, Neunter Band, Vierte Abtheilung: Wirbellose Thiere, Erster Band: Die Insekten, Tausendfüßler und Spinnen. Leipzig: Verlag des Bibliographischen Instituts, 1884., S. 378-379.
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