Kieferntrieb-Wickler (Retina Buoliana)

[426] Der Kieferntrieb-Wickler, Buols-Wickler (Retina Buoliana, Fig. 4), hat lebhaft fuchsrothe Vorderflügel und weiße, silberglänzende Zeichnungen in der angezeigten Weise, während [426] die Hinterflügel und Unterseite aller einfach röthlichgrau sind. Im Juli, wenn die Maitriebe der Kiefer bereits verholzt sind, fliegt das Wicklerchen des Abends in jungen Beständen und legt seine Eier zwischen die Knospen an den Spitzen der Triebe ab. Die Räupchen schlüpfen noch im Herbste aus und benagen die Knospen, welche infolge dessen etwas mehr Harz ausschwitzen. Erst im folgenden Mai, wenn sie sich zu Trieben entwickelt haben, bemerkt man den schädlichen Einfluß der Raupen, welche in der Jugend dunkelbraun, später etwas heller aussehen und einen ziemlich schwarzen Kopf, ein schwarzes feingetheiltes Nackenschild und ebenso gefärbte Brustfüße haben. Der Trieb krümmt sich nämlich zur Seite da, wo jene einzeln unter einer Harz- und Gespinsthülle die Rinde und das noch junge Holz durchfressen, auch wohl von dem einen zu einem benachbarten Triebe übergehen.


1 Kieferngallen-Wickler (Retina resinella), 2 sogenannte Kieferngalle mit der Puppenhülse. 3 Glypta resinanae. 4 Kieferntrieb-Wickler (Retina Buoliana), 5 dessen Raupe im aufgeschnittenen Triebe, 6 Puppe. 1 und 6 vergrößert.
1 Kieferngallen-Wickler (Retina resinella), 2 sogenannte Kieferngalle mit der Puppenhülse. 3 Glypta resinanae. 4 Kieferntrieb-Wickler (Retina Buoliana), 5 dessen Raupe im aufgeschnittenen Triebe, 6 Puppe. 1 und 6 vergrößert.

Die Krümmung bleibt, während der obere, unverletzte Theil regelrecht fortwächst. Ende Juni verwandelt sich die Raupe in eine schmutziggelbbraune Puppe, welche mit dem Kopfe nahe am Eingangsloche liegt und zur oben angeführten Zeit, nachdem sie sich etwas herausgearbeitet hat, den Schmetterling entläßt.

Quelle:
Brehms Thierleben. Allgemeine Kunde des Thierreichs, Neunter Band, Vierte Abtheilung: Wirbellose Thiere, Erster Band: Die Insekten, Tausendfüßler und Spinnen. Leipzig: Verlag des Bibliographischen Instituts, 1884., S. 426-427.
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