Rauhe Landjungfer (Hemerobius hirtus)

[494] Die rauhe Landjungfer (Hemerobius hirtus), welche vom Juli ab in Deutschland nirgends auf Gebüsch fehlt, ist leicht an den fünf gleichweit entfernten und gleichlaufenden Aesten des Radius und an den abwechselnd gelb und schwarzbraun gefleckten Adern der Vorderflügel zu erkennen, von denen man in der ersten Reihe der querstehenden elf, in der zweiten achtzehn zählt. Die Fliege ist mit Ausschluß der braungelben Beine und des ebenso gefärbten Vorderrückens schwarzbraun, bis 6,5 Millimeter im Körper und 8,75 Millimeter im Vorderflügel lang. Die Fühler gleichen hier, wie bei allen anderen Arten, einer feinen Perlenschnur.

Die Larven der Landjungfern ähneln den Blattlauslöwen, deren Lebensweise sie führen, haben aber sehr kurze und breite Saugzangen, dicke Fühler und dicke, kurze Haftlappen an den gedrungenen Beinen. Manche von ihnen hüllen sich in die ausgesogenen Bälge der verspeisten Blattläuse und könnten bei der wolligen Bestäubung derselben selbst für Blattläuse gehalten werden, wenn nicht die vorn hervorragenden Saugzangen zu ihren Verräthern würden. – Mehrere höchst interessante südliche Formen müssen wir mit Stillschweigen übergehen.

Quelle:
Brehms Thierleben. Allgemeine Kunde des Thierreichs, Neunter Band, Vierte Abtheilung: Wirbellose Thiere, Erster Band: Die Insekten, Tausendfüßler und Spinnen. Leipzig: Verlag des Bibliographischen Instituts, 1884., S. 494.
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