VI, 62. [503.] An die Ritter (Açvin.)

[290] Vgl. Einleitung zu 339. 427.


1.283 Die Männer preis' ich, dieses Himmels Herrscher,

die Ritter ruf' ich, mit Gesängen rauschend,

Die bei des Morgens Licht der Erde Enden,

den weiten Raum im Flug umspannen wollen.

2. Zum Opfer eilend mit den lichten Rossen

durchdrangen mit des Wagens Glanz die Luft sie;

Viel unermessne weite Räum' ermessend

geht ihr durch Wasser, trockne Lande, Triften.

3. Ihr fuhret stets zur eifervollen Festschar,

gewalt'ge mit den Rossen recht zur Andacht,[290]

Den geistesschnellen, muntern, um zu ruhen

rings bei dem Werk des Mannes, der euch huldigt.

4. Mit Rossen fahrend nahn sie eifrig achtsam

dem Andachtslied des neuesten der Sänger;

Herfahrend Schmuck und Labung, Trank und Speise;

euch junge ehr der holde, alte Priester.

5. Die schönen, hehren, die an Kräften reichsten,

die alten ehr' ich mit dem neusten Liede,

Die hülfreich stets dem Dichter, der sie rühmte,

dem Sänger reich an schönen Gaben waren.

6. Ihr fuhrt den Budschju aus des Meeres Fluten,

des Tugra Sohn mit Vögeln durch die Lüfte,

Die unbestäubten, mit den Flügelrossen,

heraus ihm helfend aus dem Schooss der Meerflut.

7. Siegreich durchdringt den Fels ihr, Wagenlenker,

vernahmt der Vadhrimati Ruf, ihr Helden,

Zu Lieb' dem Çaju liesst die Kuh ihr schwellen,

so eure Gunst erweisend, o ihr regen.

10. Mit nah'nden Rädern und mit lichtem Wagen,

der Helden fährt, kommt her zu unsrer Stätte,

Mit weithin reichendem Geschoss des Menschen

schiesst ab die Köpfe derer, die uns feind sind.

11. Kommt nah herbei mit euren Wagenzügen,

den höchsten, mit den untersten und mittlern;

Schliesst auf die Thüren auch des festen Stalles

der Kühe, reich an Gaben für den Sänger.

(8 u. 9. siehe Anhang.)

Quelle:
Rig-Veda. 2 Teile, Leipzig 1876, [Nachdruck 1990], Teil 1, S. 290-291.
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