I, 167. An Indra und die Maruts.

[163] Der Löffel in Vers 3 ist der Opferlöffel, mit dem die geschmolzene Butter ins Feuer gegossen wird.


1. Zu tausenden sind Indra deine Hülfen

und sehr willkommnen Labungen, o Rossherr,

Zu tausenden die Gaben uns zur Freude,

und tausend Kräfte mögen in uns eingehn.[163]

2. Mit Hülfen mögen uns die Maruts nahen,

mit himmlischen, vorzüglichsten, die weisen;

Selbst dann, wenn ihre herrlichen Gespanne

auch an des Meeres fernstem Ufer laufen.

3.158 Bei denen glänzt der schöngeführte Löffel

gleichwie der Griff des goldgeschmückten Schwertes,

Der Buhle gleich, die heimlich kommt zum Manne,

und gleich dem Wort in festlicher Versammlung,

4.159 Das fernste auch besprengten sie, die lichten

behenden Maruts wie mit gleichem Strome;

Gemeinsam mögen sie den Krafttrunk nehmen,

die Schreckensgötter nicht die BrautA1 verscheuchen.

5. Wenn sie nun will die himmlische begleiten,

gelösten Haars die männerholde Jungfrau,

Dann komme wie die Sonne sie erglänzend,

wie aus der Wolke zu des Treuen Wagen.

6. Zum Schmucke führten sie die holde Jungfrau,

die bei den Festen stark ist, sie, die jungen;

Dass opferreich der Sänger euch, o Maruts,

Gesang anstimme, Somasaft euch spendend.

7. Ich preise den, der Preis verdient, und welcher

der wahrhaft grosse Herr ist dieser Maruts,

Wenn auch die stolze, die den Helden hold ist,

die starke, selbst die Götterfrauen herfährt.

8. Vor Sünde schützen Varuna und Mitra,

und Arjaman bestraft die tadelnswerthen;

Es wankt das feste auch, das unbewegte;

gestärkt ist der, der gerne gibt, o Maruts.

9.160 Denn nie erreichen, nahe nicht, noch ferne,

o Maruts, andre eurer Stärke Ende;

Mit kühner Kraft umgebt ihr nun gekräftigt

gleich wie ein Meer mit keckem Muth die Feinde.

10.161 Wir seien heut des Indra auserlesne,

wir wollen morgen ihn zum Kampfe rufen,

Von ihm geliebt zuvor und fort und fort auch;

drum steh uns bei der Ribhuherr der Männer.

(11 = 165, 15.)


Fußnoten

A1 Die Rodasi, sonst als Gattin des Rudra, hier als Geliebte der Maruts aufgefasst.

Quelle:
Rig-Veda. 2 Teile, Leipzig 1877, [Nachdruck 1990], Teil 2, S. 163-164.
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