Was ist besser als Opfer für die Götter?

[43] Da sagt man: ›Wer steht höher, der, welcher sich selbst, oder der, welcher den Göttern opfert?‹ Darauf soll man erwidern: ›Der, welcher sich selbst opfert.‹ Sich selbst opfert der, welcher weiß: ›Dieser mein Leib wird hierdurch bereitet, dieser mein Leib wird dadurch angelegt.‹ Wie eine Schlange[43] die Haut, so legt er diesen sterblichen, schlechten Leib ab. Aus Versen, Opfersprüchen, Spenden bestehend, erlangt er die Himmelswelt.

Der opfert den Göttern, welcher weiß: ›Den Göttern opfere ich hier, die Götter verehre ich.‹ Wie ein Geringerer einem Höheren Tribut bringt oder wie ein Vaishya einem Könige Tribut bringt, so ist dieser. Eine solche Welt, wie der andere, gewinnt er nicht.


(XI, 2, 6, 13)

Quelle:
Upanishaden. Altindische Weisheit aus Brâhmanas und Upanishaden. Düsseldorf/Köln 1958, S. 43-44.
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