Achtes Bruchstück

Das Boot

[75] 316

Von wem die Satzung einem da gezeigt wird,

Wie Geist den Götterherrn verehr' man diesen:

So daß verehrt er heiter ihm geneigt sei,

Erfahren tief die Satzung aufzuweisen.


317

Mit Andacht achtet auf den Sinn er eifrig,

Der Satzung Staffeln nach und nach ersteigend:

Verständig wird er stark, der feine Forscher,

Getreu dem Führer folgend, unverdrossen.


318

Gesellen, wer sie kindlich sucht und ärmlich,

Ersehnen ferne Zeiten will der Zukunft

Und heute doch am Werke feig verzagt hat,

In Süchten unter geht er ein zum Tode.


319

Als ob man in den Strom herab sich stürzte

Wann Hochgewässer spritzend übersprudeln:

Gerissen rasch hinweg im Flutgetriebe

Wie möchte so man Retter sein den andern?


320

Wer also heut am Werke feig verzagt hat,

Gehör vergaß bei Vielerfahrner Botschaft:

Er selbst in Irrtum süchtig eingesunken,

Wie möcht' er so ein Lenker sein den andern?


[76] 321

Gleichwie das Boot, das starke, wird bestiegen,

Mit wohlvertrautem Ruder ausgerüstet:

Erretten also mag er da gar manche,

Der hier zu helfen weiß, geschickt ermessen.


322

So wer gewitzigt, innig eingeübt ist,

Erfahren viel hat, unverleitbar ausharrt,

Ein Lenker mag er andern sein besonnen,

Auf ihn zu lauschen wo man sich versammelt.


323

Darum denn sei der edle Mann geachtet,

Ein Mensch in mancher Kunde vielerfahren;

Ward klar das Ziel dann allgemach erfunden,

Gewahrt man recht, beraten also glücklich.

Quelle:
Die Reden Gotamo Buddhos. Bd. 3, Zürich/Wien 1957, S. 75-77.
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