§ 8

[72] Der Edle, es pflegend, ist glücklich; der niedre Mensch, ihm widerstehend, ist elend.


Der heilige Mensch ist die völlige Verkörperung des Urprinzipes; ob er sich bewege, ob er ruhe, in keiner Lage ist er anders als auf der Höhe der Mittelstrasse, der Rechtschaffenheit, des Wohlwollens und der Aufrichtigkeit. Denn nicht durch Verstellung oder Kunst ist er so, sondern von selbst.

[72] Ehe es erreicht es pflegen, – dadurch ist der Edle glücklich; ohne es zu kennen ihm widerstehen, – dadurch ist der niedre Mensch elend. Es pflegen oder ihm widerstehen, das beruht auf dem Unterschiede zwischen Achtsamkeit und Trägheit allein.

Ist man achtsam, so werden die Gelüste schwach und die Vernunft klar. Das Schwache wird durch weitere Verringerung zu nichts: dann ist die Ruhe leer und die Bewegung gerade, und so kann dem heiligen Menschen nachgestrebt werden.

Quelle:
Thai-kih-thu, des Tscheu-Tsi Tafel des Urprinzipes. Dresden 1876, S. 72-74.
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