Die Abgebróchenheit , plur. car. von abgebrochen und abbrechen, diejenige Eigenschaft einer Rede, wenn sie aus mehrern unverbundenen Hauptbegriffen bestehet, dergleichen besonders heftigen Gemüthsbewegungen eigen ist; eine fortgesetzte Ellipse.
Der Abendstillstand , des -es, plur. inusit. bey den Astronomen, wenn ein Planet Abends in einem Puncte des Thierkreises einige Tage stille zu stehen scheint; Statio vespertina.
Die Abscheulichkeit , plur. die -en. 1) Die Eigenschaft, Abscheu zu erregen; ohne Plural. Kein Wort vermag, die Abscheulichkeit dieses Anschlages auszudrucken. 2) Eine abscheuliche Sache, mit dem Plural.
Der Afterschirmhèrr , des -en, plur. die -en, ein solcher untergeordneter Schirmherr, besonders geistlicher Güter; Afterschutzherr, Aftervogt, Advocatus substitutus.
* Die Aftereinsetzung , plur. die -en, in den Rechten, die Ernennung eines nachgesetzten Erben, im Falle der zuerst eingesetzte absterben, oder nicht zur Erbschaft gelangen sollte.
Das Ackerstraußgras . S. Windhalm.
† Der Flanken , des -s, plur. ut nom. sing. in den niedrigen Sprecharten, ein großes Stück abgeschnittenen Brotes, Fleisches u.s.f. Im Schwed. ist Flinga ein Stück, Flank ein großes abgeschnittenes Stück, welches auch das Isländ. Flycke bedeutet. Flenga bedeutet im ...
... Stück; wo es doch nur wie Schnitt von abgeschnittenen flachen Stücken Speisen gebraucht wird. Eine Schnitte Brot, Braten u.s.f. Die Butterschnitte, ein abgeschnittenes flaches, mit Butter beschmiertes Stück Brot, S. Bämme. Semmelschnitten in Butter rösten. Nieders. Snede, schon bey dem ...
Abschmeicheln , verb. reg. act. durch Schmeicheln von jemanden erhalten. Einem etwas abschmeicheln. Und mein Kind selbst hat er mir abgeschmeichelt, Weiße. Daher die Abschmeichelung.
... Der Schnittling , des -es, plur. die -e, ein abgeschnittenes Ding, ingleichen ein Ding, welches sich schneiden läßt; wo es doch nur in einigen Fällen üblich ist. So wird ein zum Fächser abgeschnittener Rebe im Weinbaue ein Schnittling genannt. Auch ein jeder junger Jahrschoß von ...
Niß , eine Ableitungssylbe, welche Hauptwörter aus Bey- und Zeitwörtern ... ... entlehnet worden. Die Oberdeutsche Mundart liebt diese Ableitungssylbe vorzüglich, daher sind in derselben eine Menge solcher Hauptwörter gangbar, welche die ... ... wenn man sie bedarf. Im Hochdeutschen ist diese Freyheit nicht so uneingeschränkt, und es machte viel Schreibens, ...
Sal , eine Ableitungssylbe für Hauptwörter, welche zu dem Hauptworte Sahl ... ... Dinges, Subjectes, wieder mit eintritt. S. die Ableitungssylbe -selig, wo noch einiges davon vorkommen wird. ... ... Über dieß lauten alle die Wörter, welche im Hochdeutschen -sel haben, im Niederdeutschen -els, wie Mengels, Fegels, Schabels u.s.f ...
Zen , eine Ableitungssylbe für Verba, den Hauptbegriff eines Primitivi durch Nebenbegriffe zu verändern, und näher zu bestimmen. Besonders, 1. Intensiva und Iterativa zu bilden, in welchem Falle es mit dem groben schen, und feinern sen beynahe gleich bedeutend ist, nur mit dem ...
Isch , eine alte Ableitungssylbe, Bey- und Nebenwörter aus Haupt- ... ... die damit gebildeten Beywörter, die eigenthümlichen Nahmen ausgenommen, in so vielen Fällen etwas gemeines und niedriges haben; daher ... ... Hochdeutschen in hundert andern Fällen in -isch über. Anm. 2. Die eigenthümlichen Beywörter dieser Art sind, ...
... Wohlklanges wegen das eine er vorher weg, wie Gotteslästerinn, Plauderinn, Zauberinn, Märtyrinn, Wanderinn, Wucherinn, Kämmerinn, von Gotteslästerer, Plauderer ... ... diese Art umgebildet, weibliche Personen eben dieser Art zu bezeichnen. Die Dominicanerinn, Franciscanerinn, Lutheranerinn, Katholikinn, Christinn, Pietistinn, Calvinistinn, Papistinn, Philosophinn, ... ... Anm. In der ältern Oberdeutschen Mundart lautet diese Ableitungssylbe beständig inne; thie kuiniginne. Die Hochdeutschen haben ...
-Nèn , eine Ableitungssylbe, vermittelst deren neue Zeitwörter aus andern Zeitwörtern gebildet werden, welche vornehmlich eine doppelte Bedeutung haben. 1. Eine factitive, thätige Zeitwörter aus Neutris zu bilden. Dergleichen sind öffnen, von dem veralteten offen, offen stehen, gähnen, von dem noch ...
... Losung. (b) Ein Ding, Individuum, von welchem die erste Hälfte der Zusammensetzung gesagt wird; Hornung, Mastung, was Mast gibt; die Mündung, wenn ... ... Geschlechtes; denn der Sprung gehöret, wie schon bemerket worden, nicht hierher. Diese Ableitungssylbe ung ist mit der Sylbe ing sehr nahe verwandt, und ...
-Zig , eine Ableitungssylbe für Zahlwörter, Zehner von den Einern ... ... zwanzigsthalb, dreyßigsthalb u.s.f. Anm. Diese alte Ableitungssylbe lautet schon in dem Salischen Gesetze toc, bey den spätern Alemannischen und Fränkischen Schriftstellern zoch, zug, zuc, zeg, im Angelsächsischen und Niedersächsischen ...
-Nêr , eine Ableitungssylbe, vermittelst welcher Hauptwörter männlichen Geschlechtes von andern Wörtern gebildet werden. 1) Von ... ... gehören nicht hierher, wo das Hauptwort schon ein n hat, an welches die Ableitungssylbe -er angehänget worden, wie Gärtner von Garten, Gegener von gegen, Hafener ...
-Sen , eine Ableitungssylbe, welche an Zeitwörter gehänget wird, Intensiva und Iterativa daraus zu bilden; gacksen, oder gäcksen, von gacken, das veraltete dinsen, ziehen, von dehnen, hummsen, summsen, von hummen, summen, raffsen, von raffen, drucksen, von drucken, lugsen, ...
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