Die Allegorīe , (viersylbig,) plur. die -n, (fünfsylbig,) aus dem Griech. und Lat. Allegoria, die anschauliche Darstellung einer allgemeinen Wahrheit unter einem sinnlichen Bilde; zum Unterschiede von der Metapher, welche bloß einen einzelnen Begriff unter einem sinnlichen Bilde darstellet. ...
Der Ādelfisch , des -es, plur. die -e, in Oberdeutschland, eine Art schmackhafter Weißfische, die wegen der kurzen an der Oberlippe befindlichen Nase, an der Elbe auch Schnäpel, sonst aber auch weiße Bläulinge genannt werden; Salmo Lavaretus, L. Der ...
Die Andriênne , plur. die -n, der Französische Nahme eines langen, vorn herunter offenen Frauenzimmerkleides. Er rühret von einem Schauspiele des Baron, l'Andrienne, her, welches eine Nachahmung der Andria des Terenz war, und 1703 zu Paris aufgeführet wurde, bey ...
Der Accusatīv , des -es, plur. die -e, in der Sprachlehre, die vierte Endung in der Declination. Die Deutschen Sprachlehrer haben seit Schottels Zeit dafür Klagendung oder Klagefall einzuführen gesucht, welches aber eine bloße buchstäbliche Übersetzung des Lateinischen Ausdruckes ist, und von ...
Das Aftermoos , des -es, plur. doch so fern Arten dieses Geschlechtes angedeutet werden, die -e, ein Pflanzengeschlecht, mit unkenntlichen Geschlechtern, welches dem Moose in vielen Stücken ähnlich, in andern noch davon unterschieden ist, und bey welchem Wurzel, Stamm und Blatt ...
Die Amazōne , plur. die -n. 1) Der Nahme gewisser streitbarer Weiber, welche ehedem in klein Asien an dem Flusse Thermodon, ein eigenes Reich gestiftet haben sollen, deren Geschichte aber völlig fabelhaft ist. 2) Überhaupt eine muthige, kühne weibliche Person ...
† Die Abkömmniß , plur. die -e, bey den Bergleuten, so viel als das Abkommen, oder die Entfernung eines Trumms von dem Hauptgange, und ein solcher abgekommener Trumm selbst. Die Bergleute veranstalten dieses Wort, indem sie es gemeiniglich Abkenniß aussprechen. Komniß ...
Der A-pfènnig , des -es, plur. die -e, ein Nahme verschiedener alter Münzen, welche ein A zum Gepräge haben. Man hat deren so wohl von der Stadt Stadtbergen, welche ein Gothisches A mit einer Krone bedeckt, führet, als auch von ...
Die Anschrote , plur. die -n, an den wollenen Tüchern, die äußersten Enden an beyden Seiten der Länge eines Stückes, welche aus schlechterer Wolle, oder auch aus Haaren bestehen, und angeschroten oder angeschlossen werden, sonst aber auch der Schrot, die Abschrote, ...
Der Altknêcht , des -es, plur. die -e, S. oben Altgesell. Indessen führen auch bey einigen Handwerkern, die ihre Gesellen sonst nicht Knechte zu nennen gewohnt sind, die Altgesellen diesen Nahmen, dergleichen z.B. von den Schneidern bekannt ist.
Das Ährensieb , des -es, plur. die -e, ein stehendes Sieb, vermittelst dessen das ausgedroschene Getreide durchsiebt, und von den Ähren oder Agen geschieden wird; an andern Orten eine Kornfege, Fege oder Werfte, und in Obersachsen eine Kornrolle oder Rolle.
Die Alaunèrde , plur. von mehrern Arten oder Quantitäten, die -n. 1) Eine Erde, welche Alaun in sich enthält. 2) Diejenige Erde, welche einen Bestandtheil des Alaunes selbst ausmacht, und nach einigen kalk- nach andern aber thonartig ist.
* Die Afterrède , plur. die -n, böse Nachrede hinter eines andern Rücken, im mittlern Lat. Dorsiloquium; eine glimpfliche Benennung der Verleumdung, welche aber im Hochdeutschen fast völlig veraltet ist. S. das folgende.
Der Anschweif , des -es, plur. die -e, bey den Bortenwirkern, dasjenige, was bey andern Webern die Kette oder der Aufzug heißt, d.i. die in die Länge ausgespannten Fäden, welche den Grund des Gewebes ausmachen.
Der Afterzins , des -es, plur. die -e, in einigen Gegenden, z.B. um Nürnberg, eine Art Zinse, welche außer den Eigenzinsen von einem Gute gegeben werden, und auch Gatterzinse heißen. S. dieses Wort.
Der Aalstreif , des -es, plur. die -e, ein schwarzer Streif, welchen besonders fahle Pferde auf dem Rücken haben; weil die Aale mit einem ähnlichen dunkeln Streife gezeichnet sind. Auch der Aalstrich.
Das Ackerwêrk , des -es, plur. die -e. 1) * Der Ackerbau, die Ackerarbeit; ohne Plural, aber wenig mehr gebräuchlich. 2) Ein Vorwerk, nur in einigen Gegenden, wie Ackerhof.
* Die Amtsrolle , plur. die -n, in Niedersachsen, Urkunden, welche die Gesetze oder Freyheiten eines Handwerksamtes enthalten; Gildebriefe, Innungsbriefe, Amtsbriefe, Zunftbriefe.
Das Ackerbeet , des -es, plur. die -e, der Theil eines Ackers zwischen zwey ausgestrichenen Furchen, welcher an andern Orten, besonders in Niedersachsen, ein Rücken genannt wird.
Der Amtsbothe , des -n, plur. die -n, derjenige, der bey einem Amte als Bothe verpflichtet ist. In Niedersachsen auch der Handwerksknecht, und in einigen Innungen der Jungmeister.
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