Die Reisefrohne , plur. die -n, Frohnen, welche die Unterthanen dem Gutsherrn zum Behufe einer Reise durch Vorspann u.s.f. leisten müssen.
Der Êrntedienst , des -es, plur. die -e, derjenige Dienst, welchen die Unterthanen dem Grundherren in der Ernte leisten müssen; die Erntefrohne.
Die Bêrgordnung , plur. die -en, eine Verordnung des Landesherren, nach welcher sich die Bergbeamten und Bergleute richten müssen.
Die Wáchordnung , plur. die -n, die Ordnung, nach welcher die Wachen zur Sicherheit verrichtet werden müssen.
Der Schürzenzins , des -es, plur. doch nur von mehrern ... ... Geld, welche die Leibeigenen oder Unterthanen dem Gutsherren für die Erlaubniß zu heirathen entrichten müssen, und welche an andern Orten der Hemdeschilling, das Frauengeld, der Fersenpfennig, der ...
Der Rbenstcher , des -s, plur. ut nom. ... ... die jungen Rebenschosse, und die Stiele der Blätter und Trauben abkneipt, daß sie verderben müssen; in einigen Gegenden Rebensticher, Weinsticher, in Österreich Pozenstecher.
Der Rutscherzins , des -es, plur. die -en, Zinsen, welche nach Rutscherrecht bezahlet werden müssen; in einigen Gegenden Werthzins, weil sie immer um den ganzen Werth steigen, ingleichen Frohnzins, Fahrzins, Maigassenzins, welches von magis abstammen soll.
Der Pfêrdedienst , des -es, plur. die -e, ein ... ... engerer und der gewöhnlichsten Bedeutung sind die Pferdedienste Frohndienste, welche mit Pferden geleistet werden müssen, Pferdefrohnen, Spanndienste; zum Unterschiede von den Hand- oder Fußdiensten.
Das Schmierschaf , des -es, plur. die -e, in ... ... Schafe, welche beständig mit der Krätze behaftet sind, und daher zur Heilung geschmieret werden müssen; unreine Schafe, und collective Schmiervieh, unreines Vieh, im Gegensatze der reinen Schafe ...
Das Stiergefêcht , des -es, plur. die -e, ein Gefecht, welches mit wilden Stieren oder Ochsen gehalten wird, besonders in Spanien und Portugal, wo es eine Art feyerlicher Lustspiele ist, da Menschen mit wilden Stieren kämpfen müssen.
Die Galgensteuer , plur. die -n, in einigen Gegenden, diejenige Steuer, welche die Unterthanen zur Erhauung der Gerichtsstätte, und zur Unterhaltung der ganzen Peinlichkeit entrichten müssen.
Die Schleißfêder , plur. die -n, die stärkern Federn, welche geschlissen werden müssen, wenn man sie in den Federbetten gebrauchen will; zum Unterschiede von den Flaumfedern.
Das Fêldgestänge , des -s, plur. ut nom. sing. in dem Bergbaue, das Gestänge oder die Stangen an einem Kunstzeuge, welche über Feld schieben müssen.
Die Ziehschlacke , plur. die -n, im Hüttenbaue, Schlacken, welche, nachdem das Gußeisen abgelassen worden, sitzen bleiben, und daher abgezogen werden müssen.
Das Schöppenbrot , des -es, plur. die -e, zu Halle in Sachsen, gewisse Brote, welche den Schöppen alle hohe Feste in das Haus geschickt werden müssen.
Die Glaubenslehre , plur. die -n. 1) Der ganze ... ... Heilsordnung gehörigen Wahrheiten, welche geglaubt, d.i. auf das Zeugniß Gottes angenommen werden müssen; die Dogmatik. 2) Einzelne Wahrheiten und Theile derselben, und in der engsten ...
Das Hahnengefêcht , des -es, plur. die -e, eine ... ... England, übliche Lustbarkeit des großen Haufens, wo zwey dazu abgerichtete Hähne mit einander fechten müssen; eine Lustbarkeit, welche ehedem auch in Niedersachsen, und in den ältesten Zeiten ...
Die Jācobs-Fische , sing. inus. in Obersachsen, ein Nahme desjenigen bestimmten Geschenkes an Gründlingen, Schmerlen und andern kleinen Fischen, welches die Fischerinnungen am Tage Jacobi gewissen obrigkeitlichen Personen machen müssen.
Der Zêhentfröhner , des -s, plur. ut ... ... dem Guthsherren für den Genuß des zehenten Theiles zu fröhnen verbunden sind. Müssen sie dafür dreschen, so heißen sie Zehentdrescher, und wenn sie ihm dafür das Getreide hauen, oder schneiden müssen, Zehentschnitter.
Das Diēnstpfrd , des -es, plur. die -e, ... ... es zum Dienste anderer gebraucht wird. So werden die Pferde, womit die Dienstleute fröhnen müssen, ingleichen die Pferde der Reiterey, mehrmahls Dienstpferde genannt.
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