... . Die Stiefeln aufstülpen. An einigen Orten sagt man auch, den Ärmel aufstülpen, für aufstreifen. Eine kleine aufgestülpte, d.i. aufgeworfene, Nase, Less. 2) ... ... auf den Topf. In niedrigen Ausdrücken sagt man auch, den Hut aufstülpen, für aufsetzen. Daher die Aufstülpung.
Angedeihen , ein Oberdeutsches Verbum, welches im Hochdeutschen nur in dem Infinitive mit dem Verbo lassen üblich ist, und von einem Geringern in Ansehung eines Höhern für ertheilen gebraucht wird. Einem allen Schutz, alle Hülfe angedeihen lassen. S. Gedeihen ...
Annêhmlich , -er, -ste, adj. et adv. 1) ... ... zu werden verdienet. Annehmliche Bedingungen. Ein annehmlicher Vorschlag. Ich halte diesen Antrag nicht für annehmlich. Ein annehmlicher Käufer. 2) So viel als angenehm. Ein annehmliches Frauenzimmer ...
Anstrêcken , verb. reg. act. 1) * Eigentlich ausdehnen, ... ... in Oberdeutschland üblich zu seyn scheinet, wo man noch sagt, ein Seil anstrecken, für anspannen. 2) † Figürlich, doch nur im gemeinen Leben, wie anstrengen ...
* Anerringen , verb. irreg. act. ... ... ,) welches in Oberdeutschland zu Hause ist, wo es besonders im Particip. Passiv. für erwerben gebraucht wird. Solche dem Churhause von ältern Zeiten anerrungene und angeborne Rechte. Die Anerrungenschaft, wird daher eben daselbst für ein rechtmäßig erworbenes Gut gebraucht.
Altdeutsch , adj. et adv. den Deutschen in den ältesten ... ... , taumelnd küssen, Ist höchstens nur der Wenden Lust, Haged. Altdeutsch, für alte Deutsche Sprache, alte Deutsche Wörter, wird besser getheilt altes Deutsch geschrieben.
Abscharren , verb. reg. act. durch Scharren wegbringen: Den ... ... Scharren gehörig reinigen. Den Trog, die Wand abscharren. Die Hauptwörter Abscharrsel und Abscharricht, für dasjenige, was abgescharret wird, sind nur im Oberdeutschen üblich.
Anfänglich , adj. et adv. das erste der Zeit und Entstehung nach. Die anfängliche Einrichtung eines Werkes. Noch häufiger als ein Adverbium, für im Anfange, so fern dieses Hauptwort keinen genau bestimmten Anfang bedeutet. Anfänglich versprach ...
* Auslichten , verb. reg. act. licht, helle machen; ein Wort, welches nur im Forstwesen üblich ist, für aushauen, durch Fällung mehrerer Bäume licht, oder helle machen. Einen Wald auslichten. ...
... * Auffrêtzen , verb. reg. act. 1) Für auffressen. Nun wird dieser Hauf auffretzen, was um uns ist, wie ein Ochse Kraut auffretzet, 4 Buch Mos. 22, 4. 2) Für auffüttern, aufziehen. Beyde Bedeutungen sind im Hochdeutschen völlig unbekannt. Die letztere ...
Ausspèrren , verb. reg. act. 1) Aus einander sperren. Die Beine aussperren. 2) Hinaus sperren, am häufigsten in Oberdeutschland, für ausschließen. Einen aussperren, durch Versperrung oder Verschließung der Stadt oder des Hauses draußen ...
* Anderseits , ein Oberdeutsches Adverbium, für auf der andern Seite, im andern Falle; ingleichen für sonst, hingegen. Da man andere Wörter hat, alle diese Begriffe auszudrucken, so kann man dieses immer den Kanzelleyen überlassen, weil es ohne dieß außer denselben wenig ...
Auskleiden , verb. reg. act. 1) Der Kleider entledigen. Sich auskleiden, in der edlern Sprechart für das niedrigere ausziehen. Einen andern auskleiden. 2) Mit Kleidern besonderer Art versehen. Sich als einen Bauer auskleiden. Sich auf das Beste auskleiden. Ausgekleidete Puppen. ...
Ausschauen , verb. reg. neutr. welches in Oberdeutschland für aussehen und hinaus sehen üblich ist, und nur zuweilen von einigen Hochdeutschen gebraucht wird. Oft schaut sie vergebens In die Finsterniß aus, Zachar.
Absprießen , verb. irreg. neutr. (S. Sprießen,) mit dem Hülfsworte seyn, welches in der höhern Schreibart in figürlicher Bedeutung für abstammen, gebraucht wird, aber größten Theils nur in der Oberdeutschen Mundart üblich ist ...
Anschütten , verb. reg. act. 1) An etwas schütten, ... ... das Getreide an die Mauer anschütten. Der Fluß schüttet neues Land an, im Oberdeutschen für anschwemmen. 2) Voll schütten. Einen Boden mit Getreide anschütten. Daher die Anschüttung ...
† Aufkriegen , verb. reg. neutr. mit dem Hülfsworte haben, welches aber nur in den niedrigen Sprecharten üblich ist, für offen bekommen, öffnen. Ich kann es nicht aufkriegen, durch keine Bemühung öffnen. ...
* Ausfausten , verb. reg. act. welches so wohl bey den Bäckern für ausstoßen üblich ist, S. dieses; als auch bey den Hutmachern, den aufgeformten Hut mit der Faust ausdehnen und ihm dadurch seine Gestalt geben.
* Anmêrklich , adj. et adv. welches von einigen für anmerkenswerth, merkwürdig gebraucht wird, eine anmerkliche Begebenheit, aber im Hochdeutschen beynahe veraltet ist.
Ausseigern , verb. reg. act. welches das Frequentativum des folgenden, aber nur im Bergbaue üblich ist, für tröpfelnd ausschmelzen lassen. Das Kupfer ausseigern. S. Seigern. Daher die Ausseigerung. S. auch Aussiekern.
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