Ankerfêst , adj. et adv. was den Anker hält, oder von demselben gehalten wird. Ein ankerfester Grund, der den Anker hält. Das Schiff liegt ankerfest, wird von dem Anker gehalten.
Aufweifen , verb. reg. act. 1) Auf die Weife bringen. Garn aufweifen. 2) Alles was geweift werden sollte, auf die Weife bringen. Alles Garn, alle Seide aufweifen. S. Weifen. Daher die Aufweifung.
Auspacken , verb. reg. act. einen Pack öffnen, ingleichen was eingepackt ist, heraus nehmen. Waaren, Bücher auspacken. Einen Ballen auspacken. Daher die Auspackung.
Aufspulen , verb. reg. act. 1) Auf die Spule bringen, bey den Webern. Garn, Wolle aufspulen. 2) Alles was zu spulen war, spulen. Alles Garn aufspulen. Daher die Aufspulung.
Abklappen , verb. reg. act. eine Klappe, oder was ihr ähnlich ist, niederlassen. Ingleichen metonymisch, einen Tisch abklappen.
Aufhäkeln , verb. reg. act. was zugehäkelt war, öffnen, die Häklein wegthun. Den Mantelsack aufhäkeln. Daher die Aufhäkelung.
Achttägig , adj et adv. was acht Tage dauert oder gedauert hat. Eine achttägige Krankheit. Ein achttägiges Kind, welches acht Tage alt ist.
Erpflügen , verb. reg. act. durch Pflügen erhalten, erwerben. Das was der schwere Pflug erpflügt, Logau.
Bewimmern , verb. reg. act. über etwas wimmern. Was hilft es, daß ich meinen Verlust bewimmere?
Einmahlig , adj. von dem Zahlworte Ein Mahl, was nur Ein Mahl geschiehet, im gemeinen Leben.
... s, plur. die Bogen, alles, was krumm gebogen ist, oder eine gebogene Gestalt hat. Besonders, 1. ... ... dem Tagegarne u.s.f. hält, werden ein Bogen genannt. 2. Was nach einer krummen Linie verfertiget wird, oder die Gestalt derselben hat. In ...
1. Ahnden , verb. reg. neutr. mit dem Hülfsworte ... ... Sache haben. Es wird auf gedoppelte Art gebraucht. 1) Als ein persönliches Verbum. Was ahnden sie? was sagen sie? Göthe. Ein kleiner Anfangsversuch an dem man aber, was noch dahinten sey, ahnde und rathe, Herd. Daher haben denn auch einige ...
... Decke, sie weiß mit darum. Auch dasjenige, was die Gewächse vor der Gewalt der Kälte bedecket, führet den Nahmen einer ... ... geben, sie mit Erde, Mist, Stroh u.s.f. bedecken. 2) Was die Höhlung eines Zimmers von oben schließet. Die Decke eines ... ... Gypsdecke u.s.f. 3) Figürlich, alles was uns die Kenntniß einer Sache verhindert. Eine undurchdringliche Nacht ...
Ausbreiten , verb. reg. act. aus einander breiten, demjenigen, was zusammen gelegt war, einen größern Raum in der Breite geben. 1. Eigentlich. Die Flügel ausbreiten. Die Arme ausbreiten. Die Hände zu Gott ausbreiten. In welcher Bedeutung die gemeinen Mundarten so ...
Aufrichten , verb. reg. act. was liegt, in die Höhe richten. 1. In eigentlicher Bedeutung. Einen Stuhl, der umgefallen ist, aufrichten. Sich im Bette aufrichten. Sich von der Erde aufrichten. Sieh die Blume richtet sich auf; voll blitzender ...
... sagten, was u.s.f. Apostelg. 23, 30. Alles, was du deinem Knecht entbothen hast, will ich thun, 1. Kön. 20 ... ... Befehl. 2) Vermelden, bekannt machen. Durch dieselben kannst du mir entbiethen, was du hören wirst, 2 Sam. 15, 36. Und ...
Entwickeln , verb. reg. act. was ein- oder zusammen gewickelt ist, aus einander wickeln. 1) Eigentlich, doch nur selten. Und gab das Haupt, das eingehüllt in schwarzer Decke lag, dem Kaiser hin, der eilig sie entwickelt, Zachar. Cortes. 2 ...
... auf dem Lande, welche ungefähr das ist, was in Obersachsen die Amtshauptleute sind, S. dieses Wort. Ist der Drost ... ... Gegend oder Provinz vorgesetzt, so heißt er Landdrost, und ist alsdann das, was an andern Orten ein Landeshauptmann oder Landvogt ist; S. diese Wörter. ...
Die Bürde , plur. die -n, eigentlich so viel jemand tragen kann, oder was jemand zu tragen verpflichtet ist, so wohl in eigentlicher als figürlicher Bedeutung. Eine Bürde Holz, Gras, im Oberdeutschen. Sich eine schwere Bürde auf den Hals laden. Einem ...
Entbrếchen , verb. irreg. recipr. (S. Brechen,) ... ... sich einer Sache mit Gewalt entschlagen. Sich alles Gehorsames, aller Pflicht entbrechen. Was Weise hat sie denn des Lebens sich entbrochen, Opitz; d.i. ...
Buchempfehlung
»Fanni war noch jung und unschuldigen Herzens. Ich glaubte daher, sie würde an Gamiani nur mit Entsetzen und Abscheu zurückdenken. Ich überhäufte sie mit Liebe und Zärtlichkeit und erwies ihr verschwenderisch die süßesten und berauschendsten Liebkosungen. Zuweilen tötete ich sie fast in wollüstigen Entzückungen, in der Hoffnung, sie würde fortan von keiner anderen Leidenschaft mehr wissen wollen, als von jener natürlichen, die die beiden Geschlechter in den Wonnen der Sinne und der Seele vereint. Aber ach! ich täuschte mich. Fannis Phantasie war geweckt worden – und zur Höhe dieser Phantasie vermochten alle unsere Liebesfreuden sich nicht zu erheben. Nichts kam in Fannis Augen den Verzückungen ihrer Freundin gleich. Unsere glorreichsten Liebestaten schienen ihr kalte Liebkosungen im Vergleich mit den wilden Rasereien, die sie in jener verhängnisvollen Nacht kennen gelernt hatte.«
72 Seiten, 4.80 Euro
Buchempfehlung
Biedermeier - das klingt in heutigen Ohren nach langweiligem Spießertum, nach geschmacklosen rosa Teetässchen in Wohnzimmern, die aussehen wie Puppenstuben und in denen es irgendwie nach »Omma« riecht. Zu Recht. Aber nicht nur. Biedermeier ist auch die Zeit einer zarten Literatur der Flucht ins Idyll, des Rückzuges ins private Glück und der Tugenden. Die Menschen im Europa nach Napoleon hatten die Nase voll von großen neuen Ideen, das aufstrebende Bürgertum forderte und entwickelte eine eigene Kunst und Kultur für sich, die unabhängig von feudaler Großmannssucht bestehen sollte. Für den dritten Band hat Michael Holzinger neun weitere Meistererzählungen aus dem Biedermeier zusammengefasst.
444 Seiten, 19.80 Euro