Das Anfallsrêcht , des -es, plur. die -e, überhaupt ein jedes Recht, welches aus der erhaltenen Anwartschaft auf ein Lehn entspringet, und auch wohl diese Anwartschaft selbst. Daß dieser Ausdruck in den Brabantischen Rechten noch in einer andern Bedeutung genommen werde, erhellet ...
Die Aderlaßtafel , plur. die -n, die Vorstellungen derjenigen Adern an einem gemahlten Menschen oder Pferde, aus welchen Blut gelassen werden kann; ein Hülfsmittel, welches jetzt nur noch bey den Roßärzten, Quacksalbern und unwissenden Wundärzten in einigem Ansehen stehet.
Die Ackerdrossel , plur. die -n, eine Art schöner Drosseln mit schwarzem Leibe, einem rosenfarbenen Kopfe, und einem fliegenden Federbusche, welche sich so wohl in der Schweiz, als den Nordischen Ländern aufhält; Turdus roseus, L.
Das Ackergericht , des -es, plur. die -e, ein Gericht, welches über die Feld- und Flurstreitigkeiten zu erkennen hat, dergleichen z.B. zu Frankfurt am Main ist; das Feldgericht, Flurgericht. An andern Orten führen Gerichte andere Nahmen. S. Feldgericht. ...
Der Älsterspêcht , des -es, plur. die -e, eine Art Buntspechte, die weiß und schwarz gesprenkelt ist, wie eine Älster, übrigens aber einen schwarzen Kopf, und zuweilen auch noch andere Farben hat.
Der Adlerpfènnig , des -es, plur. die -e, bey dem großen Haufen, alle diejenigen Pfennige welche in ihrem Gepräge einen Adler führen, deren denn freylich vielerley Arten sind.
Die Abfallsröhre , plur. die -n, in den Wasserwerken und Wasserkünsten, diejenige Röhre, welche das überflüssige Wasser wieder abführet. S. Abfall.
* Die Afterschanze , plur. die -n, in der Befestigungskunst, bey einigen so viel, als eine Verschanzung, oder ein Retranchement auf dem Felde.
Das Altārgestift , des -es, plur. die -e, was einem Altare in einem Testamente vermacht ist, besonders in der Römischen Kirche.
Der Amtsbescheid , des -es, plur. die -e, ein Bescheid, welchen ein Amtmann, als ordentlicher Richter in einer Sache ertheilet.
Die Ackerscholle , plur. die -n, ein von dem Pfluge abgelösetes Stück Erde, eine Erdscholle.
Der Ameisenjäger , des -s, plur. ut nom. sing. S. Ameisenfresser N. 1.
Die Ambra-Staude , plur. die -n, S. Ambra-Baum.
... , die einer Gemeine gemeinschaftlich zustehen. Gemeinheiten, gemeine Wiesen, Triften, Wälder, u.s.f. In Oberdeutschland werden dergleichen gemeine Güter Almänden, Almeinden und Almenden ... ... Strasburg noch Almendeherren, Almendeschreiber, Almendesteine, Grenzsteine der gemeinen Güter, Almendezins u.s.f. gibt. Allman bedeutet schon bey den ...
Die Acker-Kamille , plur. die -n, eine Kamillenart mit kegelförmigen Böden, welche mit borstigen Spreublättchen besetzt sind. Sie wächset auf den Äckern Europens, Streichblume, Krötendill; Anthemis arvensis, L.
Der Allodial-Êrbe , des -n, plur. die -n, derjenige, welcher ein Allodial-Gut erbet, in Hessen und andern Gegenden der Landerbe, im Gegensatze des Lehenserben.
Die Achat-Múschel , plur. die -n, eine jede Muschelart, welche bey ihrer glänzenden Politur und schönen Farben einem polirten Achate gleicht, deren es bey den Liebhabern mehrere Arten gibt. Von eben der Art sind auch die Achat-Schnecken.
Die Ackerschnêcke , plur. die -n, diejenigen Erdschnecken oder nackten Schnecke, welche sich auf den Äckern aufhalten, und von den Feld- Gras- Holz- Berg- Land- und Wegeschnecken wohl, aber nicht sehr verschieden seyn mögen.
Die Afterschlacke , plur. die -n, in den Hüttenwerken, Schlacken, welche zwey Mahl durch die Probe gegangen sind.
Das Alaunbêrgwêrk , des -es, plur. die -e, ein Ort, wo gediegener Alaun, oder doch Alaunerz auf bergmännische Art gewonnen wird.
Buchempfehlung
Jean Pauls - in der ihm eigenen Metaphorik verfasste - Poetologie widmet sich unter anderem seinen zwei Kernthemen, dem literarischen Humor und der Romantheorie. Der Autor betont den propädeutischen Charakter seines Textes, in dem er schreibt: »Wollte ich denn in der Vorschule etwas anderes sein als ein ästhetischer Vorschulmeister, welcher die Kunstjünger leidlich einübt und schulet für die eigentlichen Geschmacklehrer selber?«
418 Seiten, 19.80 Euro