Der Handbohrer , des -s, plur. ut nom. sing. ... ... welcher mit der bloßen Hand gehandhabet wird; zum Unterschiede von größern Arten. Nieders. Frit. Eben so ist der Handbohrer im Bergbaue ein kleinerer Bohrer, welchen der Bergmann ...
Das Himmelbêtt , des -es, plur. die -en, ein mit einem Himmel, d.i. einer erhabenen Decke versehenes Bett; im Gegensatze eines Bettes, welches oben frey und offen ist.
Das Offenstück , des -es, plur. die -e, bey ... ... den Gärtnern, eine Art Luststücke, wo man vermittelst der Gänge zwischen den Feldern überall frey ein- und ausgehen kann, ohne überzuschreiten; Franz. Parterre de Pieces coupées, ...
Der Fundzêttel , des -s, plur. ut nom. sing. im Oberdeutschen eben so viel als Fundbuch, Findebuch, Finderegister oder Inventarium. In Breslau führet diesen Nahmen besonders das Verzeichniß dessen, was eine Frau dem Manne in die Ehe mitbringet.
Die Ǘberfracht , plur. die -en, dasjenige, was über ... ... ist. Z.B. wenn ein Reisender auf den Posten für sein Gepäck 50 Pfund frey hat, und dasselbe wieget 80 Pfund, so bezahlet er 30 Pfund Überfracht.
Die Kammerfrau , plur. die -en, eine zur unmittelbaren Bedienung eines vornehmen Frauenzimmers bestimmte Frau, welche an fürstlichen Höfen unmittelbar auf die Hofdamen folget, und den Kammerdienerinnen vorgehet.
Der Freykäufer , des -s, plur. ut nom. sing. in einigen Gegenden Obersachsens, ein Bauer, welcher sich von der Grundherrschaft frey gekauft hat, und daher entweder amt- oder schriftsässig ist.
Die Ritterhufe , plur. die -n, eine Hufe, so fern sie zu einem Rittergute gehöret, oder außer dem Ritterdienste von allen übrigen Beschwerden frey ist; zum Unterschiede von einer Bauerhufe.
Die Kinderfrau , plur. die -en, eine Frau, so fern sie zur Wartung kleiner Kinder bestimmt ist; die Kindermuhme. An einigen Orten ist auch die Kindermutter oder Wehmutter unter diesem Nahmen bekannt.
Die Kreißerinn , plur. die -en, im Oberdeutschen, und einigen Hochdeutschen Gegenden, z.B. im Churkreise, eine kreißende, gebärende Frau, und in weiterer Bedeutung, eine Kindbetterinn.
Die Frühgeburt , plur. die -en, ein nur bey dem Opitz befindliches Wort, eine unzeitige Geburt zu bezeichnen, welche zu früh auf die Welt kommt. S. Abortiren.
Die Gastmutter , plur. die -mütter, in einigen Hospitälern, diejenige Frau, welche die Pilgrimme, Kranken oder Armen pfleget und besorget. S. Gasthaus 3.
Der Ackertheil , des -es, plur. die -e, in den Bergwerken, so viel als der Erbtheil oder Erbkur, d.i. derjenige Kur, welcher dem Grundherrn des Bergwerkes frey gebauet wird.
Die Käsemutter , plur. die -mütter, auf den Landgütern, eine Frau, welche die Käse macht, und zugleich die Aufsicht über die Mägde hat.
Die Hêchelfrau , plur. die -en, eine Frau, welche um Lohn Hauf oder Flachs hechelt; das Hechelweib, an einigen Orten auch die Hechlerinn.
Die Bèttelfrau , plur. die -en, eine Frau, welche sich vom Betteln ernähret; verächtlich, ein Bettelweib.
Die Áschfrāu , plur. die -en, eine Frau, welche die Holzasche für die Seifensieder sammelt.
Die Freystunde , plur. die -n, eine Stunde, da man von den gewöhnlichen Arbeiten frey ist.
Die Freypartie , plur. die -n, S. Frey-Compagnie.
Die Strohwittwe , plur. die -n, im Scherze, eine Frau, welche ihren Mann auf kurze Zeit verlohren hat, so wie ein Ehemann, in der Abwesenheit seiner Gattin ein Strohwittwer heißt. Im Schwed. Gräsenka, von Gräs, Gras, und Enka ...
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