Orbīl , Genit. Orbils, plur. die Orbile, eigentlich ... ... geworden war, und welchen Horaz, weil er die grammatischen Regeln mit dem Stocke einzubläuen pflegte, plagosum Orbilium nennet. Von ihm wird noch jetzt ein finsterer mürrischer und ...
Bemänteln , verb. reg. act. 1) Eigentlich, mit einem Mantel bedecken. Ehedem pflegte man an einigen Orten die vor der Ehe erzeugten Kinder bey der priesterlichen Copulation unter den Mantel entweder des Vaters oder der Mutter zu setzen, und sie dadurch zu legitimieren ...
Der Ōrant , des -es, plur. inus. der Nahme ... ... ingleichen Hundskopf, Steckkraut, Stärkkraut, Teufelsband, weil man es ehedem zur Zauberey zu mißbrauchen pflegte, genannt wird; Antirrhinum Orontium L. Nach dem Frisch sind beyde Nahmen, ...
Die Kanōne , plur. die -n, Dimin. das Kanönchen, ... ... Cannone, Französ. Canon, und dieß von Canna, eine Röhre. So pflegte man ehedem eine Art leinene Strümpfe in den Stiefeln, welche man oben über ...
Der Psalter , des -s, plur. ut nom. sing. ... ... 1) Ein sehr altes musikalisches Saiten-Instrument, mit welchem man den Gesang zu begleiten pflegte, und dessen schon in den Büchern Samuels und der Chronik gedacht wird, von ...
Der Schotte , des -n, plur. die -n. 1) Ein Einwohner Schottlandes, ein Schottländer. 2) Ehedem pflegte man auch verschiedene Arten von Hausirern oder im Lande herum reisenden Krämern und Handwerkern, welche keine feste Wohnung hatten, Schotten zu nennen. Ein ...
Das Haarsieb , des -es, plur. die -e, ein aus Pferdehaaren geflochtenes Sieb; zum Unterschiede von einem Drathsiebe. Auch ein aus Pferdehaaren auf ähnliche Art geflochtenes Gewebe, womit man ehedem die Schöße der Mannskleider auszusteifen pflegte, wird Haarsieb oder Siebtuch genannt.
Das Grābtūch , des -es, plur. die -tǖcher, die Bekleidung, womit man ehedem die Leichen zu umwickeln pflegte; ein jetzt mit der Sache selbst veraltetes Wort, welches noch Joh. 11, 44 vorkommt.
Der Erbfeind , des -es, plur. die -e, ein langwieriger, gleichsam geerbter Feind. So pflegte man ehedem nur die Türken den Erbfeind des christlichen Glaubens zu nennen. Wider den Erbfeind Krieg führen, wider die Türken.
Der Abgießer , des -s. plur. ut. nom. sing. der etwas durch Gießen abbildet. Ehedem pflegte man die falschen Münzer so zu nennen, weil sie die guten Münzen abgossen.
Das Spurholz , des -es, plur. die -hölzer, eben daselbst, eine dünn geschnittene häselne Ruthe, mit welcher man ehedem die Spur zu machen pflegte.
Der Badekopf , des -es, plur. die -köpfe, in den gemeinen Mundarten so viel als Schröpfköpfe, Ventosen, weil man sie nach dem Gebrauche des Bades aufzusetzen pflegte.
Der Granatīer , des -s, plur. die -e, aus ... ... Soldat, welcher Granaten wirft, wozu man gemeiniglich die ältesten und erfahrensten Soldaten zu wählen pflegte. Heut zu Tage ist der Gebrauch der Granaten in den meisten Ländern abgekommen, ...
Das Tafelbier , des -es, plur. doch nur von mehrern ... ... Bieres, welches man ehedem gern über der Tafel oder während der Mahlzeit zu trinken pflegte. 2. An den Höfen, dasjenige Bier, welches von der Herrschaft bey der ...
Das Handblatt , des -es, plur. die -blätter, weiße ... ... der evangelischen Geistlichen, befestiget werden. Ehe das Franz. Manschette so beliebt wurde, pflegte man auch die Manschetten Handblätter zu nennen, welche aber richtiger Handkrausen heißen.
Der Êrbgulden , des -s, plur. ut nom. sing. an einigen Orten das Abzugsgeld, welches von Erbschaften, die einem Fremden anheim fallen, abgezogen wird, weil man anfänglich nur einen Gulden von hundert abzuziehen pflegte. S. Abzug und Erbkauf.
Die Hêlmbinde , plur. die -n, eine Binde, womit man zuweilen den Helm zu schmücken pflegte, und noch bey den Helmen auf den Wapenschilden üblich ist. Ehedem auch die Helmlör, oder Brünlör, von Brün, galea, und Lör, eine Binde, Lorum ...
Der Stinktopf , des -es, plur. die -töpfe, in der Geschützkunst, mit stinkenden Sachen angefüllte Gefäße, welche man ehedem aus Bomben unter die Feinde zu werfen pflegte.
Die Gichtader , plur. die -n, bey einigen Wundärzten, eine Blutader, welche ein Ast der Brandader ist, vermuthlich, weil man sie in Anfällen der Gicht zu öffnen pflegte.
Der Ohrfinger , des -s, plur. ut nom. sing. der fünfte und letzte Finger an der Hand, weil man vor Alters die Ohren damit zu säubern pflegte; der kleine Finger.
Buchempfehlung
»Was soll ich von deinen augen/ und den weissen brüsten sagen?/ Jene sind der Venus führer/ diese sind ihr sieges-wagen.«
224 Seiten, 11.80 Euro
Buchempfehlung
1799 schreibt Novalis seinen Heinrich von Ofterdingen und schafft mit der blauen Blume, nach der der Jüngling sich sehnt, das Symbol einer der wirkungsmächtigsten Epochen unseres Kulturkreises. Ricarda Huch wird dazu viel später bemerken: »Die blaue Blume ist aber das, was jeder sucht, ohne es selbst zu wissen, nenne man es nun Gott, Ewigkeit oder Liebe.« Diese und fünf weitere große Erzählungen der Frühromantik hat Michael Holzinger für diese Leseausgabe ausgewählt.
396 Seiten, 19.80 Euro