Der Caliber , a. d. Franz. 1) eine gewisse Dicke und deren Maß. In der Geschützkunst, der Durchschnitt der Ründung und Weite eines Feuergewehrs, welcher das Maß der Kugel und der übrigen Ladung bestimmt; 2) ein Werkzeug bei verschiedenen Handwerken, ja bei ...
Das Reclama (a. d. Lat.) ist derjenige Anspruch, wodurch ich gewisse Dinge, die mir weggenommen worden sind, wieder zurückfodre. Es tritt dieses besonders bei der Schisfahrt, den von Kapern aufgebrachten Schiffen und ihrer Ladung, und überhaupt im Kriege ein, wenn gewisse ...
Destilliren , a. d. Lat. wörtlich: Abtröpfeln. (Chemie) Es ist dieses nichts anders, als eine Flüssigkeit durch Hülfe des Feuers abdampfen lassen, wobei eine solche Einrichtung getroffen wird, daß die aufsteigenden Dünste in ein anderes Gefäß geleitet werden, in welches sie nach dem ...
Das Cassino a. d. Ital. 1) wörtlich, ein Häuschen; 2) ein Häuschen vor der Stadt, in welchem sich eine Gesellschaft zum Vergnügen versammelt; 3) diese Gesellschaft selbst; 4) ein Modespiel, vorzügl. in England .
Das Terzett (Musik) a. d. Ital. heißt ein Singstück für drei concertirende Stimmen, welches in Kirchensachen sowohl, als in Opern vorkommt. In diesen sind sie oft von vorzüglicher Wirkung (z. B. in den Mozartʼschen Opern), aber auch für den Tonsetzer ...
Die Apathie , (a. d. Griech.) die Gefühllosigkeit; derjenige Zustand, in welchem man keiner Leidenschaften fähig oder von allen Leidenschaften frei und los ist. Die Stoiker behaupten, daß die Apathie eine wesentliche Eigenschaft eines weisen Mannes sei. (s. Stoiker .)
Das Tableau (a. d. Franz. – spr. Tabloh) heißt jedes Gemälde, in so fern es irgend ein Ganzes, eine Gruppe, einen historischen Zug etc. darstellt – eine Schilderung.
Das Plagiat (a. d. Lat.) heißt der gelehrte Diebstahl, wenn nemlich ein Schriftsteller die Arbeiten Anderer, ohne diese zu nennen, ausschreibt, und dann für seine eigne ausgiebt. Ein solcher Ausschreiber, oder gelehrter Dieb, heißt Plagiarius .
Der Amarant , a. d. Griech. eine Art unverwelklicher Blumen, in so fern sie abgepflückt auch trocken ihre frische Farbe behalten. Daher ist diese Blume, besonders bei den Dichtern, ein Sinnbild der Unsterblichkeit geworden. Sie hat mehrere Arten, eine Art derselben ist das ...
Die Akustik , a. d. Griech. wörtlich, die Gehörlehre, die Lehre vom Schall u. Tone, welche zugleich die physischen und mathematischen Gründe der Musik in sich begreift.
Das Bon mot (a. d. Franz. – spr. Bongmo ) heißt eigentlich ein witziges Wort; dann überhaupt ein sinnreicher, witziger Einfall.
Die Console , a. d. Fr. Eine Zierath, gewöhnlich von Gips, welche an die Wände befestigt wird, um Figuren und Köpfe darauf zu stellen
Das Glaucom (a. d. Griech.), Glaukoma : eigentlich ein blauer oder grauer Flecken im Sterne des Auges; dann aber figürlich eine Gaukelei, ein Blendwerk – blauer Dunst, den man jemand vor die Augen zu machen sucht.
Das Banquet (a. d. Ital. banchetto ) – Banket – heißt ein großes prächtiges Gastmahl.
Das Parquet (a. d. Franz.) ist eigentlich ein durch Schranken abgesonderter Platz in Gerichtsstuben für die Richter, auch in Schauspielhäusern etc.; dann heist es auch ein getäfelter eingelegter Fußboden.
Der Casuist , a. d. Lat. So nennt man vorzüglich einen Theologen, welcher sich mit Untersuchung schwieriger Gewissensfälle beschäftigt. Die Casuistik , die Wissenschaft, welche sich mit den erwähnten Untersuchungen beschäftigt.
Das Embargo , a. d. Span. der Arrest, Beschlag, der auf Schiffe, welche in einen Hafen einlaufen, gelegt wird.
Der Atheist , a. d. Griech. ein Mensch der keinen Gott glaubt. Vergl. Deist .
Die Annaten , a. d. Lat. ein Jahr ordentliche Einkünfte, welche dem Papst von einer geistlichen Pfründe bei Ertheilung der Bulle gegeben werden.
Die Monaden , a. d. Griech. (wörtlich Einheiten) einfache und untheilbare Dinge oder Wesen, aus welchen, nach Leibnitz , alle Dinge zusammengesetzt sind.
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