Der Despot (a. d. Griech.) heißt eigentlich derjenige, welcher seinen Willen oder Eigensinn andern als höchstes Gesetz aufdringt; besonders aber ein Regent, welcher, ohne sich an die Landesgesetze zu binden, blos nach Willkühr und Launen Befehle giebt. Eigentliche Despoten giebt es in ...
Die Tonica (Musik) heißt in jedem Musikstück der Grund- oder Haupt-Ton, in welchem der Gesang und die Harmonie fortgehen und den Satz schließen. Ihr Accord ist allemahl der vollkommene Dreiklang. Dagegen wird der fünfte Ton von jenem Haupttone, in welchem gemeiniglich der ...
... Der Defilé (a. d. Franz.) heißt ein enger Paß, ein Hohlweg, wo nur eine Person hinter der andern ... ... einander marschiren können. Wenn man daher sagt: Eine Armee defilirt , so heißt es soviel als: Eine Armee, die vorher in Reihen ( ...
Das Object , (a. d. Lat.) der ... ... dem Subject oder der Person entgegengesetzt. – Eine Sache objective betrachten heißt, bei derselben bloß auf den Gegenstand sehen; sie subjective betrachten heißt, dieselbe in Beziehung auf eine gewisse Person betrachten.
Das Archiv (a. d. Lat.) heißt der Ort, wo Acten, öffentliche Urkunden und überhaupt Schriften, welche den Staat ... ... der Sammlung der Acten oder Urkunden selbst. Derjenige, welcher die Aufsicht darüber hat, heißt Archivar .
Die Tenuta (Musik) a. d. Ital. – Franz. tenue – heißt die Aushaltung eines Tons, und wird bei den Noten abgekürzt durch ten. angedeutet. Man darf sie nicht mit der Fermate verwechseln. (S. diesen Art.)
... Der Envoyé (a. d. Franz. – spr. Angwojeh ) heißt eigentlich ein Abgesandter, und wird von demjenigen Gesandten gesagt, welcher nur den ... ... diesem erwiesen wird. Hält er sich ordentlich an einem fremden Hofe auf, so heißt er gemeiniglich Resident .
Der Jargon (spr. Schargong ) heißt eigentlich eine verdorbene, üble, undeutliche, kauderwälsche Aussprache; dann überhaupt ein verwirrtes Geschwätz, das keinen Sinn hat und Niemand recht verstehen kann.
Treckschüt heißt ein bedecktes, mit Bänken versehenes Fahrzeug, welches in Holland auf den Canälen oder den so genannten Binnenlandsgraben von Pferden fortgezogen ( getreckt ) wird: es geht und kommt, wie die Post, zu gewissen Stunden des Tags, und Passagiere sowohl als Waaren ...
Die Vision heißt eigentlich das Sehen: dann aber nennt man Visionen überhaupt gewisse Erscheinungen, Träume u. dgl. welche Schwärmer, die sich besondrer Offenbarungen rühmen, zu haben glauben, oder vorgeben; daher
Der Impost , von dem (schlecht) Lateinischen imponere , heißt jede Auflage, welche die Unterthanen von ihren Gütern und Gewerbe, wohl auch von ihrer Person, theils jährlich theils bei außerordentlichen Fällen, und bei besondern Dingen entrichten müssen – Steuer, Abgabe.
Das Parēre (a. d. Ital.) heißt ein schriftlich abgefaßtes Gutachten unpartheiischer Kaufleute über eine zweifelhafte streitige Handelssache, worüber sie, unter Vorlegung des vorseienden Falles und der Beschaffenheit der Sache, zu Rathe gezogen und um ihre Meinung gebeten werden.
Voltigiren (spr. wolltischiren ) ist ebenfalls ein in der Reitkunst gebräuchlicher Ausdruck, und heißt: sich auf ein Pferd von hinten, oder von der Seite hinauf schwingen. Man bedient sich zu Erlernung dieser Kunst eines hölzernen Voltigir pferdes auf den Reit-oder Fechtschulen.
Der Embryo (a. d. Griech.) heißt die menschliche oder thierische Frucht, so wie sie noch im ersten Keim entsteht, und woraus sich allmählich der thierische Körper bildet.
Der Turnus heißt eigentlich eine gewisse Ordnung, nach welcher mehrere Geschäfte der Reihe nach betrieben werden. Im Canonischen Rechte heißt es die Reihe und Ordnung, nach welcher eine gewisse Pfründe, oder ein geistliches Amt, wenn es mehreren zukommt, wechselsweise verliehen wird.
Die Vacanz (a. d. Lat) heißt die Erledigung einer Stelle, eines Amts etc. – bei den Canonisten besonders der Zustand einer Kirche, die keinen Pfarrer hat; außerdem auch die Erledigung jedes andern geistlichen Amts, oder einer Pfründe.
Der Glacis (a. d. Franz. – spr. Glaßih ) heißt beim Festungsbaue die gelinde Abdachung der äußersten Brustwehr an dem bedeckten Wege einer Festung, welche sich in das Feld verliert – eine Feldbrustwehr .
Trepaniren : so heißt eine chirurgische Operation, da bei einer schweren Kopfwunde der beschädigte Theil der Hirnschale mit einer Art Bohrer ( Trepan ) angebohrt wird, um das unter der Hirnschale geronnene Geblüte herauszulassen.
Bramstänge heißt in der Seefahrt ein kleiner spitzzulaufender Mast, welcher ganz oben auf dem Fockmast (s. d. Art.) aufsitzt. Bramsegel ist daher dasjenige oberste Segel am Mastkorb, welches an der Bramstänge befestiget wird.
Die Ballei heißt in Deutschland ein gewisses Gebiet eines Ritterordens . Der Deutsche Orden hat eilf Balleien. Die Balleien sind wieder in Commenthureien abgetheilt.
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