Grossmuth , die aus edler Selbstverläugnung hervorgehende Fertigkeit des Herzens, Wohlthaten zu erweisen oder Beleidigungen zu vergessen. Wahre Großmuth folgt nur den Regungen des Gemüthes und verschmäht oft selbst die Stimme der Klugheit. B l.
Erzherzog , Titel der östreichischen Prinzen, wurde ihnen 1156 von Kaiser Friedrich I. verliehen, der sie den Kurfürsten ( Erzfürsten ) gleichstellte. Im Mittelalter nannten sich auch einige vornehme Grafen, Erzgrafen .
Aebtissin ist die Vorsteherin eines Nonnenklosters, welche beinahe dieselben Rechte wie ein Abt genießt. Auch sie haben oft fürstlichen Rang, dürfen aber nur im alleräußersten Nothfalle sich außerhalb des Klosters begeben. s. Abt. t
Ehrendame , dame d'honneur , eine Hofdame, die nicht zugleich Hofdienste versieht, sondern diese Würde bloß in Rücksicht auf ihre Herkunft oder den Stand ihres Gatten bekleidet. Siehe Dame .
Gastrisch , griechisch den Magen betreffend, und, deßhalb der Name für alle Unterleibsleiden, die in einer Beeinträchtigung der Verdauungskraft ihren Ursprung haben. D.
Hypothese , ein aufgestellter Satz, der keine Stütze in dem hat, was man schon kennt, sondern sich selbst tragen und erhalten muß Bl
Aphrodite , griech. Name der Venus . (s. d.)
Anachoret heißt ein Einsiedler -Mönch, welcher abgeschlossen von andern in der Einsamkeit lebt. t
Benedeien , lateinisch so viel als segnen, preisen, selig sprechen. t
Fackeltanz . An vielen Höfen, z. B. dem preußischen, herrscht noch die aus dem Alterthum stammende Sitte; die Hochzeitsfeste der regierenden Familie mit diesem Tanze zu beschließen. Braut und Bräutigam gehen dann beim Erklingen einer herkömmlichen Musik von Trompeten ...
Branntwein ist ein geistiges Getränk, welches man durch Destillation (s. d. Art.) oder, was dasselbe ist, Brennen, aus verschiedenen Vegetabilien , am ... ... zusetzt. Der beliebte Franzbranntwein wird aus Wein , Weintrebern und Weinhefen gewonnen. O. M.
... wohlfeiler erhält. So abonnirt man sich z. B. auf eine Anzahl von Theatervorstellungen, Conzerten u. dergl. Mit Abonnement ist ... ... , die Zahlungsbedingungen sind relativ und hängen von Bedingungen ab. So sammelt z. B. Jemand Subscribenten auf ein Unternehmen, um zu sehen, ob ihre Anzahl ...
Conchylien , d. h. S chalthiere, eine eigene, zahlreiche, ... ... (s. d.), mit zwei Schalen Muscheln (s. d.). Theils entstehen sie aus Eiern , theils werden sie lebendig geboren ... ... kostbaren Sammlungen ( Conchyliensammlungen, Conchylienkabineten ) aufgestellt werden. B.
Allopathie nennt man, als Gegensatz der von Hahnemann aufgestellten Homöopathie (s. d.), die seit Jahrtausenden fortschreitende rationelle Medicin , welche die heiligen Kräfte der ... ... immerwährenden Verbesserung fähig, und muß das wissenschaftlich Anerkannte aller Systeme in sich aufnehmen. D.
Empfindung , ist Wahrnehmung durch die Sinne , ohne ... ... erhebt. Gefühl ist die zur klaren Anschauung gesteigerte Empfindung. Z. B. Jemand schläft unter einem Baume ; er erwacht vom Schmerze geweckt; ... ... dem Tode. Diese zur Anschauung gesteigerte Empfindung ist erst das Gefühl . Bl.
Capetinger , berühmte französische Regentenfamilie, die 3. Dynastie ... ... deutschen Familie stammte und nach Ludwig V., dem letzten Karolinger (s. d), von der Ständeversammlung zum König von Frankreich gewählt wurde. Die ... ... Dynastie und ihr folgten die Seitenlinien Valois und Bourbon (s. d.).
Allegretto , das Verkleinerungswort von Allegro , ist in der musikalischen ... ... Allegro . Das Allegretto ist wie das Allegrettino (s. d.) weniger leidenschaftlichen Charakters , als das Allegro zuläßt. B.
Demoiselle , zum Unterschied von Dame (s. d.), ehemals die Gemahlin eines Knappen , wurde später in Frankreich jedes unverheirathete Frauenzimmer genannt. Das Wort bürgerte sich eben so wie Dame ( Madame ) auch in der deutschen Titulatur ein. Richtig ...
Donnerstag , der fünfte Wochentag, wurde nach dem Gotte Thor benannt (s. d.), Thorstag, angelsächsisch Thunerstag ; die Engländer nennen ihn Tunsday. Beides spricht für die Abstammung von Thor .
Aqua tinta , die noch nicht lange in England und Deutschland bestehende Manier, in Kupfer zu stechen, wodurch der Stich wie ein in Wasserfarben getuschtes Bild erscheint. Bl.
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1799 schreibt Novalis seinen Heinrich von Ofterdingen und schafft mit der blauen Blume, nach der der Jüngling sich sehnt, das Symbol einer der wirkungsmächtigsten Epochen unseres Kulturkreises. Ricarda Huch wird dazu viel später bemerken: »Die blaue Blume ist aber das, was jeder sucht, ohne es selbst zu wissen, nenne man es nun Gott, Ewigkeit oder Liebe.« Diese und fünf weitere große Erzählungen der Frühromantik hat Michael Holzinger für diese Leseausgabe ausgewählt.
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