Peripetie , der klare, ganz deutliche Schluß des Drama 's, durch welchen die Auflösung der Verwickelung erfolgt. Bl.
Monogramm , ein Namenszug, oder die in einem Zuge künstlich verschlungenen Anfangsbuchstaben eines Namens. Bl.
Anachoret heißt ein Einsiedler -Mönch, welcher abgeschlossen von andern in der Einsamkeit lebt. t
Logogryph , Worträthsel ein Wort, das durch Versetzung der Buchstaben, durch Zusatz oder Wegnahme derselben, den Sinn ändert. B l.
Anschweif ist der untere, innen angebrachte Besatz eines Kleides, um dasselbe steifer und dadurch abstehender zu machen. A. V.
Medisance , Böszüngigkeit, üble Nachrede, Ehrenbeschneidung. Bl.
Benedeien , lateinisch so viel als segnen, preisen, selig sprechen. t
Leberblume , aus der Familie der Ranunkuleen, eine Art wild wachsende Anemone (s. d.) mit blauen, rothen oder weißen Blüthen , in Garten ... ... vom März bis Mai und haben dreiblätterige Kelche. Blumensprache : Anspruchslosigkeit . L. M.
Misstrauen , dieses aqua tofana der Liebe , hat seine Quelle oft in bitteren Erfahrungen, meist aber in der Unsicherheit der eigenen Gesinnung. Vertrauen erzeugt Hingebung, Wahrheit , Treue ; wogegen Mißtrauen entfremdet, zerstört und zur Rache reizt. Bl.
Aqua tinta , die noch nicht lange in England und Deutschland bestehende Manier, in Kupfer zu stechen, wodurch der Stich wie ein in Wasserfarben getuschtes Bild erscheint. Bl.
Annunciata heißt ein religiöser Verein in Rom, dessen Mitglieder durch freiwillige Geldbeiträge alle Jahre am Tage Mariä Verkündigung ( annunciatio ) eine Anzahl Jungfrauen verheirathen, oder in Klöstern unterbringen. t
Philologie , wörtlich, Liebe für Bildung ; im weitern Sinne , Kenntniß der alten Sprachen, ihres Geistes und ihrer Geschichte . Bl.
Comparativ , in der Grammatik der erste Steigerungsgrad, ... ... Comparativ ist zweifacher Art, entweder positiv oder negativ. Z. B. A ist schöner als B. D ieß ist der positive Comparativ. Dagegen aber: A ist weniger häßlich als B, negativer Comparativ ist. R.
Didaktisch , lehrend, belehrend, unterweisend. Didaktisches Gedicht , worin Belehrung vorherrscht (s. Lehrgedicht ). Bl.
Discretion , die schöne Seelengabe, in streitigen Fällen sogleich das Billige, Nachgiebige, Freundschaftliche herauszufinden und in Anwendung zu bringen. B l.
Belletrist , ein mit den Redekünsten Vertrauter, ein Schön-Wissenschaftlicher, ein Freund und Kenner der Dichtkunst . (s. Aesthetik ). Bl.
Ad libitum in der Musik , wörtlich: nach Belieben, gleichbedeutend mit dem italienischen a capriccio, a piacére , soll den Spieler oder Sänger auf freiere, fantastischere Vortragsweise aufmerksam machen. R. S.
Paraphrase , Umschreibung, Auseinandersetzung, Zergliederung eines Wortes oder Satzes, zu genauerer Verständniß derselben. Bl.
Auto da Fe , s. v. a. Glaubenshandlung, Ketzergericht. s. Inquisition .
Hautrelief , hoch erhabene Bildarbeit, entgegengesetzt dem Basrelief , bei welchem die Figuren sich nur flach über den Grund erheben. Bl.
Buchempfehlung
In der Nachfolge Jean Pauls schreibt Wilhelm Raabe 1862 seinen bildungskritisch moralisierenden Roman »Der Hungerpastor«. »Vom Hunger will ich in diesem schönen Buche handeln, von dem, was er bedeutet, was er will und was er vermag.«
340 Seiten, 14.80 Euro