verfallen

[2474] verfallen, I) einfallen, zusammenfallen: in ruinam pronum esse (eig., dem Einsturze nahe sein). – ruinosum effici (baufällig werden, z.B. von Wänden). – labi (eig., einfallen, z.B. von einem Hause, von den Wangen; dann bildl., sinken, sich verschlechtern, z.B. von der Zucht, von den Sitten, v. den Wissenschaften). – collabi (zusammenfallen, eig. von Gebäuden und bildl. vom Staat). – dilabi (eig., voneinander gehen, z.B. von einem Gebäude, von Mauern; dann bildl., zugrunde gehen, z.B. vom Staat, vom Hauswesen etc.). – tabescere (schwinden, von leb. Wesen). – ein verfallenes Gebäude, domus ruinis deformis. – II) wohin geraten: labi od. delabi in od. ad alqd (allmählich in od. zu etwas kommen, z.B. labi in luxuriam: u. del. in vitium: u. in praecipiendi rationem [in den Lehrton]: u. in sermonem: u. ad opinionem). – incĭdere in alqd (von ungefähr in etw. geraten, auf etw. kommen, z.B. in sermonem: in sordes [in Gemeinheiten]). – in eine Krankheit v., s. krank (werden): in Strafe v., poenam committere: in eine Strafe verfallen sein, poenā teneri: in Schande v., infamem esse coepisse: in denselben Fehler (wie jmd.) v., idem peccare: in entgegengesetzte Fehler v., in contraria vitia converti: um nicht in denselben Fehler zu verfallen, den ich tadele, ne faciam quod reprehendo. – III) abgelaufen sein: abisse (von der Zeit). – verfallen (Partiz.), commissus (z.B. hereditas Veneri Erycinae comm.: u. fiducia [Pfand]); cadūcus (anheimgefallen, z.B. hereditas). – IV) jmdm. od. einer Sache verfallen: obligari alqā re (z.B. legum iudiciorumque poenis: u. anili superstitione). – der Sünde v., peccare coepisse: der Gottheit verfallen (Partiz.), sacer: der Todesstrafe (dem Henker) verfallen (Partiz.), destinatus supplicio.

Quelle:
Karl Ernst Georges: Kleines deutsch-lateinisches Handwörterbuch. Hannover und Leipzig 71910 (Nachdruck Darmstadt 1999), Sp. 2474.
Lizenz:
Faksimiles:
Kategorien:
Ähnliche Einträge in anderen Lexika