Archelaus

[543] Archelāus (in Inschr. os), ī, m. (Αρχέλαος), I) ein griech. Philosoph aus Milet, Schüler des Anaxagoras, nach einigen Lehrer des Sokrates, Cic. Tusc. 5, 10. – II) natürlicher Sohn des mazedon. Königs Perdikkas II., König von Mazedonien 413–399 v. Chr., Freund des Euripides, Cic. Tusc. 5, 34 sq. Gell. 15, 20, 9. – III) Feldherr Mithridates' des Gr., von Geburt ein Kappadozier, bes. im mithridat. Kriege gegen Sulla tätig, Liv. epit. 81 u. 82. Flor. 3, 5, 8. – IV) Sohn des vorigen, Gemahl der Berenike, der im Kampfe gegen seinen vertriebenen Schwiegervater Ptolemäus Auletes, König von Ägypten, u. den diesem beistehenden A. Gabinius, Prokonsul von Syrien, das Leben verlor, Cic. Rab. post. 20. Val. Max. 9, 1. ext. 6. – V) Enkel des vorigen, durch Antonius (34 v. Chr.) König von Kappadozien, Plin. 37, 46, von Tiberius gegen die Anklage seiner Untertanen verteidigt, Suet. Tib. 8, später wegen Vernachlässigung von Tiberius gehaßt und nach Rom gelockt, wo er an Altersschwäche starb (17 n. Chr.), worauf sein Reich zu einer röm. Provinz gemacht wurde, Tac. ann. 2, 42. Suet. Tib. 37.

Quelle:
Karl Ernst Georges: Ausführliches lateinisch-deutsches Handwörterbuch. Hannover 81913 (Nachdruck Darmstadt 1998), Band 1, Sp. 543-544.
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