Feronia

[2731] Fērōnia, ae, f. (feralis), eine altitalische Gottheit, die die Sabiner nach Rom brachten, ihrem Wesen und Kultus nach wahrsch. eine Erdgöttin, verwandt mit der Tellus. Ihr bedeutendstes Heiligtum befand sich am Berge Sorakte auf dem Gebiete der Stadt Kapena in Etrurien, in dessen Tempelhain (Feroniae lucus) bei den stark besuchten Festen zugleich ein bedeutender Handelsverkehr mit etruskischen Waren stattfand, Liv. 1, 30, 5; 26, 11, 8; 27, 4, 14 sq. Sil. 13, 84. – Ein anderes Heiligtum war in der Nähe von Terracina (alt Anxur) in Latium, mit einer Quelle und einem Haine (Feroniae lucus), Verg. Aen. 7, 800; 8, 564. Hor. sat. 1, 5, 24. Tac. hist. 3, 76. Daselbst erhielten Sklaven ihre Freiheit, s. Serv. Verg. Aen. 8, 564, wie denn übh. Feronia als Gottheit der Freigelassenen erscheint, s. Liv. 22, 1, 18.

Quelle:
Karl Ernst Georges: Ausführliches lateinisch-deutsches Handwörterbuch. Hannover 81913 (Nachdruck Darmstadt 1998), Band 1, Sp. 2731.
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